OB Matthias Knecht mit seinen internationalen Amtskollegen Marie-Noell Biguinet aus Montbéliard, Liz Aldworth aus Caerphilly und Dan Borgmeyer aus Saint Charles (von rechts). Foto: Jürgen Bach

Der Oberbürgermeister Matthias Knecht empfängt am Wochenende Delegationen aus den Ludwigsburger Partnerstädten.

Er wolle trotz des Brexits ein Zeichen setzen, erklärt der Ludwigsburger Oberbürgermeister Matthias Knecht am Samstagvormittag beim Empfang der Partnerstädte anlässlich des 60. Jahrestags von Charles de Gaulles großer Rede an die deutsche Jugend in Ludwigsburg. Knecht steht am Rednerpult im Rathaus und erklärt mit Blick auf die Freude aus dem britischen Caerphilly mit einem Augenzwinkern: „Ihr seid jederzeit willkommen zurück in der Europäischen Union.“ Wohl wissend, dass es auf absehbare Zeit wohl keine Zurück geben wird – auch nicht für die Freude aus Wales.

Ein Dreierbündnis soll entstehen

Knecht lobte zu diesem Anlass außerdem die erste Ludwigsburger Städtepartnerschaft mit dem französischen Montbéliard, die schon 1950, kurz nach dem Zeiten Weltkrieg, geschlossen wurde. Um den Bogen zu der neusten Partnerschaft zu schließen, erklärte Knecht, dass die neue Partnerschaft mit dem italienischen Bergamo voraussichtlich am 21. Oktober offiziell besiegelt werde. Auf kommunaler Ebene, so der Stadtchef weiter, würden immer wieder Lösungen auch für „die große Fragen“ gefunden, etwa für die Klimakrise. Deutschland und Frankreich müssen „für Europa voraus gehen“.

Auch Knechts französische Amtskollegin Marie-Noell Biguinet erinnert an de Gaulles Rede in Ludwigsburg im Jahr 1962 und stellte fest, dass die deutsch-französische Aussöhnung das Fundament für ein „vereintes und friedliches Europa“ sei. Wer sich immer wieder auf Neues einlasse, lerne so Toleranz. Neue Wege will auch die US-amerikanische Partnerstadt gehen. Der Bürgermeister von Saint Charles aus Missouri, Dan Borgmeyer, verrät: „Ich hoffe wir können noch während dieser Reise unsere Partnerschaft mit Montbéliard vollendet.“ Fortan wird es damit also ein deutsch-französisch-amerikanisches Dreierbündnis geben.

Nicht glücklich mit dem Brexit

Und Liz Aldworth, die Bürgermeisterin von Caerphilly, lässt wage durchblicken, dass sie womöglich nicht wirklich glücklich ist mit dem Ausscheiden ihres Vereinigten Königreichs aus der EU. Sie sagt: „Wir passen uns weiterhin an diese neue Regelung an.“ Derzeit, so die Bürgermeisterin weiter, sei es „mehr denn je an der Zeit, dass sich alle Nationen vereinen und für das Gemeinwohl zusammenarbeiten“.