Türkische Gastarbeiter 1961 bei ihrer Ankunft in Deutschland – hier auf dem Flughafen in Düsseldorf. Foto: dpa/Wolfgang Hub

Viele Zugewanderte haben zum deutschen Wirtschaftswunder beigetragen. Ihre Verdienste gilt es endlich auch angemessen zu würdigen. Ein Kommentar von Lokalchef Jan Sellner.

Stuttgart - Um zu sehen, wo eine Stadtgesellschaft steht, hilft manchmal ein Blick ins Zeitungsarchiv, um festzustellen, wo sie herkommt. In dem Fall hilft ein Blick in die Stuttgarter Nachrichten vom April 1962. In einem Beitrag über die Situation der „ausländischen Arbeiter“ in Stuttgart steht folgende Beschreibung: Die Stuttgarter „nehmen sich der Ausländer so gut wie gar nicht an. Sie fühlen sich für ihre Betreuung nicht verantwortlich. Ganz selten nur öffnen sich die Türen in die Familien, und noch seltener wird ein Privathaus für einen Ausländer zu einer Stätte, wo er echte Freundschaft und dauernde menschliche Wärme findet.“ Die Rede ist von den sogenannten Gastarbeitern und der fehlenden Gastlichkeit in ihrem Gastland Deutschland.