Auch das gehört dazu: der Sprung von der Brücke in den Neckar. Foto: factum/Bach

Die Schwimmer haben ein Jahr warten müssen, denn letztes Jahr fiel das Remsecker Winterschwimmen der DLRG wegen Hochwassers aus. Am Sonntag stürzen sich 164 Teilnehmer in den Neckar – manche auch von der Brücke.

Remseck - Der frisch aufgeschüttete Neckarstrand in Remseck hat ein Jahr auf diese Premiere warten müssen. Denn 2015 mussten die Veranstalter von der Ortsgruppe Ludwigsburg/Remseck der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) das traditionelle Winterschwimmen kurzfristig absagen. Der Neckar hatte Hochwasser. „Da sind wir nur zum Maultaschenessen gekommen“, erinnert sich Rainer Beck von den Nürtinger Inseltauchern.

Am Sonntag jedoch waren die Rahmenbedingungen für das 55. Winterschwimmen optimal. Bei sechs Grad Wasser- und neun Grad Außentemperatur wagten sich 164 Teilnehmer auf die 3,5 Kilometer lange Strecke vom Strand am Neckar-Rems-Zusammenfluss bis zum DLRG-Zentrum im Gewerbegebiet Schießtal flussabwärts.

Beim Winterschwimmen geht es nicht um Schnelligkeit

Mindestens so wichtig wie die Etappe im Wasser war für viele Sportler das Drumherum. Dass es nicht nur um Stromlinienförmigkeit und Schnelligkeit ging, zeigten die Verkleidungen, in denen sich die Vertreter von 18 Vereinen und Organisationen ins Wasser stürzten. Die Inseltaucher trugen über ihrem Taucheranzug ein Batman-T-Shirt. Es gab auch Schwimmer in Spiderman-Verkleidung oder solche mit rosa Häschenohren auf dem Kopf. Mit einem Schuss aus einer Kanone schickten die Männer der Remsecker DLRG-Ortgruppe die Schwimmer auf die Strecke. Manche mischten sich auch erst später mit einen Sprung von der Neckarbrücke beim Schießtal ins Feld.

Nicht alle sind schon seit Jahren dabei. Winfried Schulz aus Böblingen etwa war zum ersten Mal mit von der Partie. „Das ist einfach eine Herausforderung. Ich schwimme nicht auf Tempo“, sagte er vor seinem Start. Rekordzeiten vermelden zu können, ist auch nicht die Absicht der Organisatoren. „Wir wollen zeigen, dass unsere Taucher an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit sind“, sagt Jörg Benzendörfer von der DLRG. Damit sie aber nicht doch zum Lebensretter werden mussten, trugen alle Schwimmer einen Anzug gegen die Kälte. Als erster ins Ziel kam erneut Martin Tschepe mit einer Zeit von 35 Minuten.