Djibril Sow dreht nach dem 5:2 jubelnd ab. Foto: dpa/Arne Dedert

Bayer Leverkusen führte am Sonntag in der Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt mit 2:0, als die ganze Wucht der Hessen über sie hereinbrach. Am Ende stand ein klarer Sieg für das Heimteam.

Frankfurt am Main - Die Blitzstarter von Bayer Leverkusen sind trotz eines Doppelpacks von Rekordjäger Patrik Schick auf ihrem Siegeszug in der Fußball-Bundesliga jäh gestoppt worden. Die Rheinländer verloren trotz früher 2:0-Führung bei einem unerbittlich kämpfenden Eintracht Frankfurt mit 2:5 (2:2) und verpassten den vierten Sieg in Serie. Die Meisterschaft kann die Werkself bei zehn Punkten Rückstand auf Bayern München wohl schon abschreiben. 

Schick (5., 22., Handelfmeter nach Videobeweis) gelangen früh seine Saisontore 13 und 14 - nie traf ein Bayer-Profi in der Hinrunde öfter. Doch die Hessen konnten den 1000. Rückstand ihrer Bundesliga-Historie dank Tuta (23.) und Jesper Lindström (30.) schnell wettmachen, Evan Ndicka (50.), Kristijan Jakic (66.) und Djibril Sow (76.) schossen sogar noch den vierten Heimsieg in Serie gegen Bayer heraus. Frankfurt kann damit langsam Richtung Europacupplätze schielen.

Rotation in Europa

Während die Eintracht zum Absichern des Gruppensiegs in der Europa League am Donnerstag in Istanbul (1:1) mit voller Kapelle antreten musste, setzte Bayer-Coach Gerardo Seoane beim bedeutungslosen 0:1 in Budapest auf eine B-Elf. „Ich habe mit so einer Total-Rotation schlechte Erfahrungen gemacht. Ich weiß nicht, ob das so ein großer Vorteil ist, wenn die Spieler aus dem Rhythmus kommen“, sagte Frankfurts Trainer Oliver Glasner.

Doch von fehlendem Rhythmus war vor 12.000 Zuschauern nichts zu spüren, nach einem Traumangriff über Florian Wirtz und Robert Andrich vollstreckte Schick aus der Drehung für das treffsicherste Team der Anfangsviertelstunde. Und auch danach blieb Leverkusen am Drücker, brauchte allerdings für den zweiten Treffer einen Elfmeter nach Handspiel von Sow. Schick vollstreckte den 5000. Elfmeter der Bundesliga-Geschichte lässig in die Mitte.  

Aus dem Nichts zurück im Spiel

Die Eintracht war bis zu diesem Zeitpunkt offensiv komplett abgemeldet - und hatte dann aus dem Nichts nur eine Minute später doch eine Antwort parat. Tuta traf nach einer Ecke aus dem Gewühl mit dem ersten Torschuss. Die Hessen wachten dadurch auf, wurden viel griffiger in den Zweikämpfen. Belohnung war der Ausgleich von Lindström nach 40-Meter-Traumpass von Sow. 

Und die Eintracht blieb auch nach dem Wechsel am Drücker. Ndicka traf nach einer Ecke, Rafael Borre (52.), Martin Hinteregger (53.), Filip Kostic (55.) und der eingewechselte Jens Petter Hauge (56.) ließen weitere Hochkaräter liegen. Der Ex-Frankfurter Lukas Hradecky stand im Bayer-Tor zeitweise unter Dauerbeschuss - weil seine Vorderleute völlig von der Rolle waren.

Erst nach Jakics sehenswertem 4:2 versuchte der Tabellendritte sowas wie eine Schlussoffensive zu starten. Doch Sow mit einem krachenden Treffer aus der Distanz beseitigte die letzten Zweifel.