Die Projektsammlung für die Internationale Bauausstellung wird immer umfangreicher. Nun sind 51 Vorhaben im Topf, die 2027 der internationalen Öffentlichkeit gezeigt werden könnten. Welche das sind, zeigt die interaktive Grafik.
Stuttgart - Das IBA-Netz wird immer dichter: Mittlerweile hat die Internationale Bauausstellung 2027 Stadt Region Stuttgart (IBA) 51 Vorhaben ausgewählt, die sich ambitioniert mit der Zukunft des Bauens, Wohnens und Arbeitens auseinandersetzen und die deshalb in die erweiterte Projektsammlung, das sogenannte IBA-Netz, aufgenommen worden sind. Aus diesem Topf werden in der Aufsichtsratssitzung Mitte Oktober wohl die ersten offiziellen IBA-Projekte ausgewählt, die dann im Jahr 2027 gezeigt werden.
Sogar zwei Projekt aus Schwäbisch Gmünd
Die ersten 28 Vorschläge sind schon im März ausgewählt worden, jetzt gehören weitere 23 zum IBA-Netz. 17 davon sind in der Stadt Stuttgart angesiedelt, 18 in den Kreisen der Region Stuttgart, 14 sind nicht an einen Ort gebunden – und zwei kommen sogar von außerhalb der politischen Region, nämlich aus der Stadt Schwäbisch Gmünd. Dabei dreht es sich um die Entwicklung eines genossenschaftlichen Quartiers am Staudenweg und des Wohnviertels Hardt mit dem schönen Projektmotto Unbreak my hardt. „Auch Vorhaben aus angrenzenden Gebieten, die einen funktionalen Bezug zur Region Stuttgart haben und die Projekte in der Region bereichern können, können Teil des IBA-Netzes werden“, heißt es dazu.
Die Bandbreite ist ohnehin groß. Darunter sind komplett neue Stadtviertel wie in Backnang, die Umnutzung alter Fabrikgelände wie in Wendlingen und bestehender Gebäude wie einem Hochbunker in Stuttgart-Wangen. „Es beginnen sich auch Projektfamilien zu entwickeln“, sagt Hofer. Dazu zählt er Projekte, die Großbauwerke aus den 1960er Jahren umwandeln oder die Vorhaben mit Neckar-Bezug – von der Anbindung bestehender und neuer Wohngebiete an den Fluss bis hin zu künstlichen Inseln.
Neue Büros, neue Mitarbeiter
„Die IBA macht große Fortschritte“, sagt Intendant Andreas Hofer. Die IBA GmbH ist in Büros an der Alexanderstraße 27 in Stuttgart umgezogen, das Team mit zurzeit 15 Mitarbeitern soll um weitere drei Projektleiter aufgestockt werden. Für Hofer besonders wichtig ist aber, dass „die IBA immer breitere Resonanz findet“. Das zeige sich auch an der Vielzahl von Vorschlägen für das IBA-Netz, die „aus der Region und darüber hinaus“ kämen.
Im IBA-Netz werden die Vorhaben gesammelt, denen das Potenzial für ein IBA-Projekt attestiert wird. Nach dieser Vorauswahl wird mit den Projektverantwortlichen – das sind Kommunen, Bauträger, Forschungseinrichtungen und bürgerschaftliche Initiativen – verhandelt, um die Ziele zu konkretisieren. Bei einer Einigung wird dies rechtlich in einem Vertrag festgezurrt. Das kann beispielsweise die Dichte der Bebauung, der Einsatz regenerativer Energien und die Bürgerbeteiligung sein, aber auch die Zahl der Stellplätze oder der Verzicht darauf. Auf dieser Grundlage beschäftigen sich dann das Kuratorium und der Aufsichtsrat mit den Vorhaben und wählen diejenigen Projekte aus, die auf der IBA gezeigt werden sollen.
Drei Festivals
Noch eine Stufe anspruchsvoller sind die IBA-Quartiere. In dieser Kategorie werden einige, wohl maximal sieben, besonders großflächige und zukunftweisend ausgeführte Stadtentwicklungsprojekte geführt, die „Ankerpunkte“ des Ausstellungsjahrs 2027 werden sollen. Daneben bereiten Hofer und sein Team die IBA-Festivals vor. Sie sollen experimentelle und temporäre Architektur zeigen und sind für 2023, 2025 und 2027, jeweils über mehrere Wochen im Sommer auf einem Festivalgelände geplant. Das letzte Festival soll dann der zentrale Besuchsort des Präsentationsjahres 2027 werden.