Die Mainzer Moussa Niakhate (l) und Aaron Martin (r) spielen gegen Leverkusens Karim Bellarabi. Foto: dpa

Mit einem Offensiv-Festival ist Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga vorerst auf einen Europapokal-Platz gestürmt. Das ist der ditte Bundesliga-Erfolg nacheinander unter Trainer Peter Bosz - eine solche Serie gelang Bayer zuletzt vor drei Jahren.

Mainz - Das Werksteam setzte sich am Freitagabend zum Auftakt des 21. Spieltages vor allem dank einer starken ersten Halbzeit hoch verdient mit 5:1 (4:1) bei Mainz 05 durch und leistete damit auch Wiedergutmachung für das peinliche Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal am Dienstag beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim.

Wendell (5.), Kai Havertz (20.), Julian Brandt (30.) und Karim Bellarabi (43.) sorgten schon vor der Pause mit ihren Toren für den Stimmungskiller beim Mainzer Fastnacht-Heimspiel. Der überragende Brandt (64.) markierte vor 21 905 Zuschauern mit seinem zweiten Tor den Endstand. Für die ansonsten überforderten Gastgeber, die in närrisch-bunten Karnevals-Trikots antraten, traf Robin Quaison (9.) zum 1:1. Doch das hob die Laune der Mainzer nur kurz.

Nach dem dritten Bundesliga-Erfolg nacheinander unter ihrem neuen Trainer Peter Bosz - eine solche Serie gelang Bayer zuletzt vor drei Jahren - kletterten die Leverkusener mit 33 Zählern vorerst auf den fünften Rang. Die bislang überzeugenden Mainzer mussten fünf Tage nach dem 0:3 in Augsburg den zweiten Rückschlag hinnehmen und blieben mit 27 Zählern auf Rang elf.

Bayer-Coach Bosz reagierte auf die Pokal-Pleite in Heidenheim und änderte in Mainz sein Team auf fünf Positionen. Der Niederländer vertraute der Startformation, die in der Vorwoche Rekordmeister Bayern München mit 3:1 bezwungen hatte. Und er hatte Erfolg.

Dabei gehörten die ersten Minuten noch den Mainzern. In der zweiten Minute hätte Jean-Philippe Mateta beinahe einen Bayer-Fauxpas genutzt, scheiterte aber an Leverkusens Torwart Lukas Hradecky. Drei Minuten später begann dann das Angriffs-Festival - auch begünstigt durch haarsträubende Mainzer Fehler: Wendell nutzte die erste Torchance der Gäste nach einer Kombination von Kevin Volland und Bellarabi. Zwar konnte der Schwede Quaison (9.) nach einem Eckball ausgleichen. Doch Bayer ließ sich nicht mehr davon beeindrucken.

Vor allem Nationalspieler Brandt, aber auch Bellarabi und Volland wirbelten die FSV-Abwehr durcheinander. So brachte Havertz (20.) sein Team wieder in Front, Brandt (30.) erhöhte nach Doppelpass mit Volland. Sekunden zuvor hatte Bellarabi nur die Latte getroffen. Kurz vor dem Wechsel traf er dann besser und ließ mit seinem Schuss vom rechten Strafraumeck FSV-Torwart Florian Müller keine Chance. Eine Minute zuvor hatte Müllers Teamkollege Aaron Pech, als er nur die Latte traf. Mehr war von den Mainzern aber nicht mehr zu sehen.

Im zweiten Abschnitt beruhigte sich die Partie. Die laufstarken Leverkusener behielten weiter die Kontrolle. In der 50. Minute verpasste Leon Bailey nur knapp das 5:1. Brandt holte dies nach etwas mehr als eine Stunde nach. Mainz ergab sich seinem Schicksal. Bayer durfte ungehindert kombinieren und das Spiel herunterspulen.