Erstmals in der Geschichte der katholischen und der evangelischen Kirche wird der Reformationstag in ökumenischer Gemeinschaft begangen. Von den Jubiläumsfeiern solle so ein Signal des Aufbruchs ausgehen, sagte Heinrich Bedford-Strohm.
Berlin - Mit Festgottesdiensten in Berlin und Wittenberghat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Montag das Gedenkjahr zum 500. Reformationsjubiläum begonnen. Gleichzeitig wollte Papst Franziskus im südschwedischen Lund mit evangelischen Geistlichen des Lutherischen Weltbunds zum gemeinsamen Gebet zusammentreffen.
Von den Jubiläumsfeiern solle ein Signal des Aufbruchs und der Versöhnung ausgehen, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in der Berliner Marienkirche laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Erstmals in der Geschichte der katholischen und der evangelischen Kirche werde der Jahrestag in ökumenischer Gemeinschaft begangen.
Festakt mit Gauck geplant
Bedford-Strohm bekräftigte den Stellenwert des Reformationsjubiläums für die Ökumene. „Heute sehnen sich evangelische und katholische Christen nach der Gemeinschaft“, sagte Bedford-Strohm, der auch Landesbischof in Bayern ist. Zu dem Gottesdienst in der Marienkirche waren auch der katholische Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, und der griechisch-orthodoxe Metropolit für Deutschland, Augoustinos Lambardakis, eingeladen.
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Als Wegbereiter für eine Annäherung von Katholiken und Protestanten wollte Bedford-Strohm den langjährigen Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, den Mainzer Kardinal Karl Lehmann, mit der Luther-Medaille der EKD auszeichnen. Im Anschluss an den Gottesdienst war eine Festakt im Berliner Konzerthaus mit Bundespräsident Joachim Gauck geplant.
Bis zum 31. Oktober 2017 erinnert die EKD mit Hunderten von Veranstaltungen weltweit an den Thesenanschlag Martin Luthers 1517 in Wittenberg. Dieses Ereignis gilt als Beginn der Reformation, die zur Abspaltung der evangelischen von der katholischen Kirche führte.