Die Western-Bahn von 1975 fährt immer noch. Foto: Europa-Park

Der Europa-Park wird 50 Jahre alt. In dieser Zeit hat sich einiges geändert – unter anderem die Eintrittspreise. Doch nicht nur diese haben sich vervielfacht, sondern auch die Fläche, die Attraktionen und die Mitarbeiter. Ein Zahlen-Daten-Fakten-Check.

Für fünf Mark in den Park – angesichts der heutigen Eintrittspreise klingt das traumhaft. Auch wenn fünf Mark damals inflationsbereinigt heute einem Wert von 8,34 Euro entsprechen. Das klingt bei aktuell 73 Euro pro Person immer noch verlockend. Jedoch: Nicht nur die Eintrittspreise waren 1975 andere, auch der Park selbst war damals ein ganz anderer.

 

Fläche: Die Fläche des Europa-Parks hat sich in diesen 50 Jahren mehr als vervierfacht: von 16 auf 95 Hektar, teilt der Park mit.

Themenbereiche: Bei der Eröffnung 1975 gab es noch keine Themenbereiche. Erst 1978 wurde das Abenteuerland der erste Themenbereich und 1982 hat mit Italien der erste europäische Themenbereich eröffnet. Es folgten Holland (1984), England (1988), Frankreich (1989), Skandinavien (1992), Spanien (1994), und die Deutsche Allee (1996). 2024 eröffnete Kroatien als 17. Themenbereich. Zudem ist Monaco im kommenden Jahr als 18. Themenbereich vorgesehen.

Von 15 zu mehr als 100 Attraktionen

Attraktionen: Waren es zur Eröffnung 1975 noch 15, sind es nun mehr als 100 Attraktionen, die Gäste bei einem Besuch nutzen können, gibt der Park an. Das sind mehr als sechs Mal so viel. Attraktionen der ersten Stunde, die auch heute noch gefahren werden können, sind etwa die Western-Bahn (heute Panorama-Bahn), die Monza-Bahn (heute Silverstone-Piste) und der Mississippi-Dampfer (heute Donau-Dampfer). Als jüngste Attraktion kam 2025 die Achterbahn Voltron Nevera mit dem Themenbereich Kroatien dazu. Für die neue Saison ist die Eröffnung des 3D-Darkrides „Grand Prix Ed-venture“ angekündigt.

Shows und Unterhaltung: Auch die Unterhaltungsmöglichkeiten im Park haben in all diesen Jahren zugenommen. Gab es 1975 gerade mal ein Puppentheater, sind es nun an verschiedenen Standorten insgesamt 23 Stunden Unterhaltung pro Tag, die geboten werden, gibt der Park Auskunft.

Von 250.000 Besucher zu mehr als sechs Millionen Besucher

Besucher: Die Eröffnung des Europa-Parks wurde 1975 mit Schlagzeilen wie „Was geschieht mit der Freizeitruine im badischen Fischerdorf?“ noch kritisch beäugt. Doch schon im ersten Jahr verschwanden diese Sorgen. Bereits 1975 durfte der Europa-Park 250 000 Besucher begrüßen. Inzwischen bewegen sich die Besucherzahlen in ganz anderen Dimensionen: In der Saison 2022 hat der Europa-Park erstmals die Schwelle von sechs Millionen Besuchern übersprungen. Das sind mehr als 24 Mal so viel. 2023 und 2024 wurden weitere Besucherrekorde verkündet, die jenseits der Sechs-Millionen-Marke liegen. Für die Jubiläumssaison hofft der Europa-Park auf den 150-Millionsten Besucher.

Hotels, Caravaning und andere Übernachtungsmöglichkeiten: So viele Gäste wollen auch untergebracht sein, denn längst stammen sie nicht nur aus Deutschland. Vor allem aus den Nachbarländern Schweiz und Frankreich kommen ebenfalls viele Europa-Park-Besucher. Das erste Europa-Park-Hotel wurde mit dem El Andaluz 1995 gebaut. 2019 öffnete mit Kronasar das sechste Europa-Park-Hotel. Insgesamt 5800 Betten beherbergen die sechs Hotels des Parks nach eigener Auskunft. Gerne würde der Europa-Park noch zwei weitere Hotels bauen, erklärte Park-Chef Roland Mack 2024 bei einer Pressekonferenz. Jedoch braucht man dafür zunächst Unterkunftsmöglichkeiten für die Mitarbeiter. Doch nicht nur im Hotel können die Besucher übernachten. 2003 wurde das Tipidorf eröffnet. Damals mit 22 Zelten mit insgesamt 204 Übernachtungsmöglichkeiten. 2025 soll der Bereich erweitert werden: Die Silver Lake City wartet mit Tipidorf (jetzt Tipi-Town, also Tipi-Stadt), Camping und Caravaning auf die Übernachtungsgäste. Neu sind dort 36 Western Houses für vier bis sechs Personen sowie Komfort-Stellplätze. Im Sommer ist die Eröffnung des Western-Buffet-Restaurants „Diner Station“ sowie der „Wild Horse Bar“ geplant. Inzwischen bietet der Park 219 Caravan-Plätze an.

Inzwischen gibt es mehr als 90 parkeigene Essensmöglichkeiten

Gastronomie: Auch die parkeigenen Gastronomiebetriebe sind inzwischen von ursprünglich fünf auf mehr als 90 angewachsen.

Mitarbeiter: Bei all diesen Entwicklungen wundert es nicht, dass die Mitarbeiterzahl in diesen 50 Jahren am stärksten gewachsen ist. 105 Mal so viel wie am Anfang arbeiten im Park: Waren es 1975 noch 50 Mitarbeiter, sind es inzwischen 5250 erklärt der Park. Unter ihnen sind mehr als 220 Auszubildende und Studenten. Diese rekrutiert der Europa-Park aus der ganzen Welt. Menschen aus mehr als 100 Nationen arbeiten inzwischen in Rust. Sie unterzubringen, ist eine Herausforderung. Aktuell baut der Park deshalb neu zwei zusätzliche Mitarbeiterwohnheime in Ringsheim und baut das Pflegeheim in Ettenheimmünster um.

Rulantica als zweiter Park

Anzahl der Parks: Bestand der Europa-Park 1975 nur aus einem Park, spricht die Inhaber-Familie Mack inzwischen von „unseren beiden Parks“. Denn nach 26 Monaten Bauzeit wurde im November 2019 die neue Wasserwelt des Europa-Parks, Rulantica, eröffnet. Auf 32 600 Quadratmetern können die Besucher 53 Attraktionen erleben. Ebenfalls außerhalb (teilweise aber auch innerhalb) des Parks zu finden ist seit 2020 die virtuelle Attraktion Yullbe. 2022 eröffnete zudem mit Eatrenalin ein futuristisches Gastronomie-Event-Konzept neben dem Hotel Kronasar.

Handwerker

Außerhalb seiner eigenen Angestellten sichere der Europa-Park mehr als 10 000 indirekte Arbeitsplätze, gibt der Europa-Park an: „Damit gehört das inhabergeführte Unternehmen zu den größten Arbeitgebern der Region und zu den stärksten Wirtschaftsmotoren Südbadens.“ Allein 2024 hatten im Europa-Park mehr als 700 Handwerker in der Nebensaison an mehr als 40 Bauprojekten gearbeitet.