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Schalke macht mit dem 5:0 -Schützenfest gegen Duisburg missratenes Bundesliga-Jahr wett.

Berlin - Rekordsieg nach einer sportlichen Achterbahn-Saison: Der FC Schalke 04 hat mit dem 5:0 (3:0)-Schützenfest gegen den MSV Duisburg ein missratenes Bundesliga-Jahr durch den fünften Gewinn des DFB-Pokals gerettet. Die Königsblauen stellten am Samstag im 68. Cup-Finale in Berlin gegen den überforderten Zweitligisten ihren eigenen Finalrekord von 1972 ein und qualifizierten sich damit für die Europa League. In seinem vermeintlichen Abschiedsspiel für die Gelsenkirchener hatte Nationaltorhüter Manuel Neuer kaum Gelegenheit sich auszuzeichnen. Julian Draxler (18. Minute), Klaas-Jan Huntelaar (22./70.), Benedikt Höwedes (42.) und Jose Manuel Jurado (55.) trafen vor 75.708 Zuschauern im Olympiastadion und bescherten Trainer Ralf Rangnick zugleich den ersten Titel seiner Karriere.

Sieg ist Premiere für Spanier Raùl

Für den 33 Jahre alten Spanier Raùl war es ebenfalls eine Premiere: Er hatte zuvor nie einen nationalen Cup gewonnen. Die „Zebras“ gingen dagegen auch bei ihrer vierten Endspiel-Teilnahme nach 1966, 1975 und 1998 als Verlierer vom Platz, Nach zuletzt sechs Pflichtspiel-Niederlagen am Stück wurden die Knappen ihrer Favoritenrolle im Ruhrpott-Derby vollauf gerecht. Denn das von Coach Milan Sasic anfangs gut eingestellte Duisburger Team schaffte es nur eine Viertelstunde lang, den Bundesliga-14. in Schach zu halten. Dann schlug sich die größere individuelle Klasse der Schalker auch in Treffern nieder. Konnte MSV-Keeper David Yelldell gegen Kyriakos Papadopoulos (15.) noch einen Gegentreffer verhindern, schlug es kurz danach gleich zweimal in seinem Kasten ein. Ausgangspunkt beim königsblauen Doppelschlag war jeweils Jefferson Farfan mit zwei mustergültigen Pässen. Der quirlige Peruaner bediente zunächst den 17-jährigen Draxler, der bei seiner ersten Pokal-Partie von Beginn an mit einem knallharten Schuss von der Strafraumgrenze für das 1:0 sorgte. Der Schüler hatte S04 mit seinem 3:2-Siegtor gegen Nürnberg Ende Januar ins Halbfinale geschossen. Vier Minuten später spritzte Huntelaar in Farfans Zuspiel und spitzelte den Ball am zu spät reagierenden Yelldell vorbei in die kurze Ecke. Der Niederländer stand nach langwierigen Verletzungsproblemen erstmals seit Ende Februar wieder in der Schalker Startelf.

MSV ergibt sich zum Schluss in sein Schicksal

Die „Zebras“ benötigten mehr als eine halbe Stunde, um sich von dem Schock zu erholen. Dann kamen sie gefährlich vor Neuers Tor. Doch weder Olcay Sahan (36.) noch Sefa Yilmaz (40.) schafften es, den Ball aus aussichtsreicher Position am Nationalkeeper vorbeizubringen. Wie einfach das Toreschießen ist, verdeutlichte dafür auf der Gegenseite Höwedes. Nach Farfans Eckball war der Abwehrspieler schneller am Ball als der zögernde Yelldell und köpfte zum 3:0 ein. Erinnerungen an den bisher höchsten Sieg in einem Pokalfinale - Schalkes 5:0 gegen Kaiserslautern vor 39 Jahren - wurden wach. Erst recht, als Jurado in der 55. Minute mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke zum vierten Mal ins Schwarze traf. Dann trug sich Huntelaar noch ein zweites Mal in die Schützenliste ein und sorgte gegen die Duisburger für die Einstellung des Rekordes. Der MSV ergab sich in sein Schicksal und zeigte in der Schlussphase kaum noch Gegenwehr.