Kokettiert mit Vampir-Klischees: Der Film „5 Zimmer Küche Sarg“. Klicken Sie sich durch die Galerie. Foto: Verleih

In diesem Vampir-Klamauk-Film überlassen die Regisseure vieles der Vorstellungskraft der Zuschauer und spielen virtuos mit Vampirbildern.

Filmkritik und Trailer zum Kinofilm "Fünf Zimmer Küche Sarg"

Sogenannte Mockumentarys, vorgetäuschte Dokumentarfilme, haben ihren ganz besonderen Reiz, denn sie geben den Filmemachern Narrenfreiheit – in „Mann beißt Hund“ folgte ein Reporterteam angeblich einem Serienmörder, in „Borat“ (2006) spielte der Comedian Sasha Baron Cohen einen kasachischen Reporter, der die USA erkundet. Die Neuseeländer Jemaine Clement und Taika Waititi nun geben vor, in einer Vampir-WG zu drehen – und nutzen dies für eine gewitzte Blutsauger- und Genre-Kino-Satire.

» Trailer zum Kinofilm "Fünf Zimmer Küche Sarg

Der feinfühlige Viago (379 Jahre alt) legt ein Lätzchen an, bevor er jemanden beißt, der zynische Cowboy Deacon (183) drückt sich vor dem Abwasch, weil das eingetrocknete Blut in Tellern und Gläsern so schlecht abgeht, Vladislav (900) hängt den Blutbädern des Mittelalters nach, und der wortkarge Petyr (8000) sieht aus wie Murnaus „Nosferatu“. Als er den Mittzwanziger Nick zum Vampir wandelt, gibt es Probleme: Nick gibt in der Öffentlichkeit mit seiner Unsterblichkeit an und bedroht die Tarnung.

Die Dichte gelungener Gags ist hoch, und die Tricks sind sehr anständig für einen No-Budget-Film: Die Vampire gehen tatsächlich in die Luft, wenn sie sich aufregen, und fauchen einander an wie auch ein Rudel minderbemittelter Werwölfe, denen sie ständig begegnen. Die Regisseure überlassen vieles der Vorstellungskraft der Zuschauer und spielen virtuos mit Vampirbildern. „Ohne Spiegelbild ist es schwer, sich hübsch zu machen“, säuselt Viago – Genre-Freunde können hier richtig Spaß haben.

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