Die deutsche U21 hat sich für die EM qualifiziert. Foto: Bongarts

Zum Schluss machten es die Sieger noch einmal spannend - aber nach 94 Minuten war das EM-Ticket gebucht. Die deutschen U21-Kicker sind nach dem elften Sieg in Serie für die Europameisterschaft qualifiziert. Ein Traumstart für den neuen Trainer Stefan Kuntz.

Ingolstadt - Die deutschen U21-Fußballer haben sich zum dritten Mal nacheinander für die EM-Endrunde qualifiziert. Die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz bezwang im vorletzten Qualifikationsspiel am Freitagabend Russland mit 4:3 (3:2) und feierte mit dem insgesamt elften Sieg eine Rekordserie. Als Gruppenerster hat sich das Team die direkte die Teilnahme an der Endrunde 2017 in Polen gesichert.

Vor 7043 Zuschauern in Ingolstadt erzielten Maximilian Arnold (12./58./Foulelfmeter), Serge Gnabry (34.) und Davie Selke (36.) die Treffer für die DFB-Elf, die im letzten Spiel am Dienstag (18.00 Uhr) in Österreich antritt. Wiatli Listsow (35.), Aleksej Ewseew (45.) und Igor Beschdeneschni (60.) trafen für Russland.

„Für die Zuschauer war es ein schönes Spiel, als Trainer kriegst du graue Haare“, sagte Kuntz angesichts der Torflut und des knappen Ausgangs. Trotz der Qualifikation war der Coach kritisch. „Wir haben den Spielaufbau in der ersten Halbzeit nicht so hinbekommen, wie wir es gewollt haben“, gab Kuntz zu. Defensivverhalten und Taktik seien nicht immer optimal gewesen. „Wir haben es spannender gemacht, als wir es gebraucht hätten“, meinte Abwehrspieler Matthias Ginter und monierte viele „einfache Fehler“.

Im dritten Spiel unter seiner Regie veränderte Kuntz seine Startelf auf fünf Positionen. Die zentrale Defensive wurde mit Jonathan Tah, Niklas Süle und Matthias Ginter komplett neu besetzt, zudem kehrten Leroy Sané und Davie Selke ins Team zurück. In einer flotten Partie hatte der Leipziger Mittelstürmer auch gleich die erste Möglichkeit, scheiterte aber am russischen Torhüter Anton Mitryuschkin.

Die Schlussphase war turbulent

Besser machte es Kapitän Arnold, der nach Flanke von Mitchell Weiser vom rechten Flügel per Kopf die Führung erzielte. Zuvor hatten die Gäste, die sich nicht mehr für die EM qualifizieren können, allerdings auch zwei gute Tormöglichkeiten. Witali Listsow traf aber nur die Latte.

Die Russen kamen bei ihren Kontern immer wieder zu guten Szenen, doch wenn die DFB-Elf auf Angriffsmodus schaltete wurde es stets gefährlich vor dem Tor der Gäste. Gnabry traf in der 25. Minute ebenfalls nur die Latte. Mit Sané und Gnabry auf den Außenpositionen sowie Mo Dahoud und Arnold in der Zentrale entwickelte das Team mit Tempo und Tricks viele gute Ideen. Eine Koproduktion von Sané und Gnabry führte den dann zum zweiten Treffer durch den Olympia-Torjäger aus Bremen.

Auch das 1:2 durch Listsows Distanzschuss brachte die deutsche Auswahl nicht aus dem Konzept, im Gegenzug erhöhte Selke auf 3:1. Allerdings nutzten die Russen Unachtsamkeiten in der deutschen Abwehr und kamen durch Ewseew erneut zum Anschluss. Mit seinem zweiten Treffer durch einen Foulelfmeter sorgte Arnold wieder für eine beruhigende Führung, doch prompt gelang Russland durch Beschdeneschni das 3:4. In der Schlussphase hatten die DFB-Elf noch gute Chancen zu einem höheren Sieg - aber auch die Gäste hätten noch ausgleichen können.