Der Nachwuchs des MSC Marbach hat sein Können gezeigt. Foto: avanti/Ralf Poller

Der MSC Marbach begeistert die Automobil- und Motorradfreunde der Region mit einem bunten Ausstellerportfolio. Jeder hat dabei seine ganz eigenen Vorlieben.

Manch einer hat den Marbacher Wochenmarkt vor lauter fahrbaren Untersätzen gar nicht mehr entdeckt. Noch am Samstagvormittag teilten sich die Auto- und Motorradausstellung, die der Motor-Sport-Club (MSC) nach drei ausgefallenen Jahren heuer wieder organisieren konnte, sowie Marktbeschicker den vorhandenen Platz auf. Nach Marktende konnten abseits geparkte Autos die gewünschte Position einnehmen, um von den Besuchern gewürdigt zu werden. MSC-Organisator Max Bahmann freute sich sichtbar darüber, dass „wir die Ausstellung wieder realisieren konnten“ und verwies gleich auf die Trial-Vorführungen der Vereins-Jugend, „die bei uns das Motorradfahren von der Pike auf lernt“. Es gehe beim Trial-Motorradfahren „nicht um Geschwindigkeit, sondern um Geschicklichkeit und darum, die Balance halten“. Der Verein hatte zudem wieder für das leibliche Wohl und ein Aufenthaltszelt gesorgt.

Lärmbelästigung und Nachhaltigkeit im Motorsport

An der Peripherie des Marktgeschehens nahm Michaela Müller von der Marbacher Karosserie & Lack GmbH BMK Müller ihren Standort ein. Gemeinsam mit Schwester Corina – frischgebackene Lackiermeisterin - lud sie die Gäste zu einem Vergleich ein: Ein altes und ein modernes Fahrzeug entblößten die Fronten der sogenannten „Knautschzone“. Also jener Teil, der bei einem Unfall oft beschädigt wird. „Wir wollen damit zeigen, in wieweit sich die technische Entwicklung beim Auto geändert hat. Mit zunehmender Technik steigen auch die Reparaturkosten“, erläuterte die Fachfrau den Zusammenhang. „Bei einem Schaden braucht es heute nämlich weitaus mehr Ersatzteile als früher“. Wen diese Tatsache ärgerte, der konnte sich an einer ausrangierten Autotür abreagieren. Mit dem Hammer oder per Muskelkraft galt es der Oberfläche Schäden beizubringen. Lerneffekt: „Damit man sieht, wie schnell der Lack Schaden nimmt“.

Ein Trio bildete BMK Müller mit den Kollegen von CV2 Design aus Steinheim sowie FK Motorsport & Technik aus Bad Friedrichshall, eine KFZ-Werkstatt, die auf Umbauten und Tuning spezialisiert ist. Chef Fabian Kränzler betreut auch Motorsportfahrzeuge an der Rennstrecke. Auf das Thema Nachhaltigkeit beim Motorsport angesprochen, meinte er: „Die Meinungen teilen sich regelrecht auf. Früher war die Haltung zum Motorsport noch offener. Jetzt aber ist eine Seite komplett dagegen, die andere feiert es richtig. Ein Zwischendrin gibt es nicht mehr. Und Lärmbelästigung ist auch auf der Rennstrecke ein großes Thema.“ Kränzler, der auch Leihfahrzeuge vermietet, hat festgestellt: „Unsere Kunden fragen Autos mit E-Motoren immer stärker nach.“

Der Verbrenner hat oft noch Vorrang

Markus Katz von MK Dienstleistungen, ein mobiles Angebot, das zum Kunden kommt, lässt diese Diskussion kalt. Er reinigt jedes Fahrzeug, ob Verbrenner oder E-Auto, von innen wie von außen. „Wenn möglich, arbeiten wir mit biologisch abbaubaren Produkten.“ Wichtig aber ist: „Der Kunde muss das Fahrzeug zuvor in der Waschanlage gereinigt haben, bevor wir Hand anlegen.“

„Nie im Leben“ wolle sich ein Besucher aus Poppenweiler an ein elektrisch betriebenes Fahrzeug wagen. „Nicht solange es noch Benzin gibt“, teilte er seine Meinung mit und unterfütterte sie wie folgt: „Man hört ja auch immer wieder von Bränden in Tiefgaragen.“ Der Besucher, der selbst zwei Autos hat, wolle sich aber einfach mal umschauen. Mit dem gezeigten Angebot an Caravans, Expeditionsmobilen, Elektromopeds oder auch Strandbuggys sowie Autos, die mit Hybrid, Verbrenner- und Elektromotoren ausgestattet sind, dürfte er eine ordentliche Vielfalt vorgefunden haben. Adrian König vom Autohaus Geiger in Großbottwar verkauft seit 14 Jahren Autos. Bei etwa der Hälfte seiner Kunden, habe der Verbrenner noch Vorrang. „Vor allem wenn sie im ländlichen Raum wohnen“, urteilte König.