Maria Bögerl, die Frau des örtlichen Sparkassenchefs, war im Mai 2010 entführt und ermordet worden. Foto: dpa

Die Polizei geht rund 40 neuen Hinweisen im Fall der im Mai 2010 entführten und ermordeten Maria Bögerl nach. Neben sachbezogenen Hinweisen seien auch Informationen zu Personen gesammelt worden, so ein Sprecher der Landespolizeidirektion Stuttgart.

Heidenheim - In dem seit drei Jahren ungelösten Mordfall Bögerl in Heidenheim haben die Ermittler zuletzt etwa 40 neue Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Neben sachbezogenen Hinweisen seien auch einige Informationen zu Personen darunter, sagte Frank Buth von der Landespolizeidirektion Stuttgart am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. „Die werden jetzt ausgewertet“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ellwangen. Angaben zur Güte der Hinweise machten beide Behörden nicht. Maria Bögerl, die Frau des örtlichen Sparkassenchefs, war im Mai 2010 aus dem Familienhaus in Heidenheim-Schnaitheim entführt und später ermordet worden.

Die Polizei hatte vor gut zwei Wochen bekanntgegeben, dass sie die Täter in der Spielhallen-Szene im Raum Neresheim, Giengen an der Brenz und Dillingen an der Donau sucht. Erstmals sprachen die Ermittler ausschließlich von mehreren Tätern. Und die kennen sich anscheinend gut aus, in dem Wohnort und auch dem Waldstück, in dem die Leiche der Mutter zweier Kinder entdeckt wurde. Die Lösegeldübergabe war gescheitert und ihr Ehemann Thomas Bögerl, der Sparkassendirektor, nahm sich ein Jahr später das Leben.

Gut 10.000 Hinweise in den letzten drei Jahren

In den vergangenen drei Jahren sind bislang gut 10.000 Hinweise bei der Polizei eingegangen und es kommen auch weiterhin Tipps, von denen sich die Ermittler wichtige Erkenntnisse erhoffen. Ein weiterer Ansatzpunkt sind etwa die „tatrelevanten“ DNA-Spuren, die unmittelbar nach der Tat gesichert worden waren. Die Sonderkommission „Flagge“ ermittelt derzeit mit einem zwölfköpfigen Team und setzt weiter auf die Mithilfe der Bevölkerung.

Der mysteriöse Mordfall, der immer wieder auch bundesweit in die Schlagzeilen gerät, beschäftigt auch immer noch die Bürger der schwäbischen Stadt an der Brenz - das einstige Lebensumfeld der Bögerls. Die beiden Kinder leben dort nicht mehr, sagt Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg (CDU). „Ich denke, dass die Kinder nach dem Geschehen und dann ihrer beruflichen Situation entsprechend keine Vorliebe für Heidenheim aufbauen konnten.“

Zwar sei im Fall Bögerl der Alltag in Heidenheim zurückgekehrt, sagte Ilg. „Aber immer dann, wenn ein Bericht kommt, fragt man sich schon in der Stadt: Warum wird der Fall nicht aufgeklärt?“ Die Bürger fragten sich, wann es zu Ende gehe und zeigten sich sehr betroffen, sagte Ilg. „Dann würde man endlich zu Ruhe kommen."