Pete Doherty kann heute sein 40. Lebensjahr begießen. Doch hoffentlich nicht zu exzessiv - bekanntlich übertreibt er es gerne mal.

Peter "Pete" Doherty ("Birdcage") feiert am 12. März seinen 40 Geburtstag. Wird die bisherige Vita des hochtalentierten Musikers betrachtet, seine mitunter selbstzerstörerischen Tendenzen mit eingerechnet, kann das durchaus als Überraschung gewertet werden. Viel, so scheint es jedenfalls, wenn man sich manchen Auftritt des Engländers in Erinnerung ruft, hat nicht gefehlt, um im "Club 27" zu landen oder diesen nur knapp zu überleben. Was wäre es für ein Verlust für die Musikwelt gewesen.

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Kreative Zeitbombe

Die zwei Gesichter des Pete Dohertys wurden schnell sichtbar. Hier der Feingeist, der mit 17 einen Poesie-Wettbewerb gewinnt und kurze Zeit später The Libertines gründet. Da der Junkie, der in die Wohnung seines Bandmitglieds Carl Barât einbricht, dessen Hab und Gut stiehlt und es für Drogen vertickt. Nach zwei hochgelobten Alben war's das im Jahr 2004 für ihn als Libertines-Star folgerichtig schon - dachte zumindest jeder.

Seinem Tatendrang konnte das keinen Abbruch tun. Ebenso wenig, wie es die Geburt seines Sohnes Astile Louis im Jahr 2003 vermochte, ihn auf die gerade Bahn zu schleudern. Noch vor seinem finalen Rauswurf bei The Libertines hatte er die Band Babyshambles gegründet, lallte sich mit der Single "Fuck Forever" unverwechselbar in die Charts. Und sang darin vielsagend: "I Can't Tell Between Death and Glory" - "Ich kann nicht zwischen Tod und Ruhm unterscheiden"...

Wie passend. Denn genauso oft wie als umjubelter Star auf der Bühne fand er sich während der Tourneen im Konflikt mit dem Gesetz wieder. Der "Höhepunkt" 2005: Doherty sitzt wegen tätlichen Angriffs vier Tage in einem Knast in Pentonville, knapp 160.000 Britische Pfund soll die Kaution betragen haben, die ihn schließlich wieder auf freien Fuß setzte.

Randale in Deutschland

Gleich mehrfach legte er sich auch mit der deutschen Staatsgewalt an. Erstmals 2006, als der inzwischen Wahl-Hamburger (seit 2014) in Köln auf öffentlicher Straße Drogen konsumiert haben soll, so der Vorwurf. Kurze Zeit später ging es ihm in seiner damaligen Heimat London nicht anders. Doherty schien den Gefängnisgittern zu dieser Zeit kaum mehr entkommen zu können.

Legendär auch eine Sauftour 2011, die Doherty gemeinsam mit dem Schauspieler August Diehl (43) zur Faschingszeit durch Regensburg betrieben haben soll. Ein eingeschlagenes Schaufenster später soll die Anklage gelautet haben: "Fahrlässiger Vollrausch".

Das Model und der Freak

Beinahe unmöglich, doch noch turbulenter als seine Karriere könnte seine Beziehung zu Model Kate Moss (45) gewesen sein. Von 2005 bis 2007 hielt diese, sogar verlobt hatten sich die beiden. Auch Moss war diversen Substanzen nicht abgeneigt, schaffte aber den Absprung - im Gegensatz zu ihrem Partner. Und so endete nach zwei Jahren und genug skandalträchtigen Schlagzeilen für ein ganzes Leben ihre Romanze.

Die Kehrtwende

Mit wenigen Ausnahmen sorgte Doherty in den vergangenen Jahren aber hauptsächlich mit seiner Musik für Aufsehen. Etwa 2010, als das Unmögliche doch noch möglich wurde - die Reunion der Libertines. Dennoch sollte es fünf Jahre dauern, ehe das dritte gemeinsame Album "Anthems For Doomed Youth" herauskommen sollte. Kurz zuvor war Doherty an einem Ort im Entzug, wo andere Urlaub machen: Chon Buri in Thailand.

Hinzu kommen Auftritte mit den Babyshambles und auch solo startete das heutige Geburtstagskind durch. Mit seinem neuesten Projekt, Peter Doherty & The Puta Madres, wird er in Kürze auch in Deutschland auf Tour gehen. Endlich scheint er all seine Energie in die richtigen Bahnen lenken zu können.