Am Sonntag treffen beim Böllenbodenhof in Waiblingen-Bittenfeld wieder PS-starke Traktoren aufeinander, um ihre Kräfte zu messen. Der Eintritt ist frei.
Ein bisschen Bauchschmerzen hat Bernd Brudermüller schon, wenn er die Wettervorhersage für das kommende Wochenende sieht. Denn diese prophezeit aktuell eher unbeständige Verhältnisse. „Stabiles Wetter ist für uns wichtig, vor allem sollte es am Sonntag keinen Regen geben, das wäre fatal“, sagt er. Denn an diesem Tag veranstaltet sein Verein, das Trecker-Team Bittenfeld, zum 32. Mal den Trecker-Treck. Dieser ist das Ereignis schlechthin im Vereinsjahr und lockt Jahr für Jahr mehrere tausend Besucher auf die abgeernteten Felder am Böllenbodenhof in Waiblingen-Bittenfeld.
Beim Trecker-Treck geht es für die Teilnehmenden darum, mit ihrem Traktor einen mit Betonplatten beladenen Bremswagen möglichst weit über ein Feld zu schleppen. Wer die gesamte Strecke von 75 Metern zwischen Start und Ziel meistert, also den „Full Pull“ schafft, ist Gewinner des Wettstreits. Entstanden ist die Idee Ende der 1980er Jahre in kleiner Runde: Da testeten Martin Müller vom Böllenbodenhof und einige Bekannte, wessen Traktor am schnellsten ein Güllefass den Berg hinauf zieht.
Der Wettkampftag ist immer eine Überraschung
Aus dem Test ist im Laufe der Jahre ein regelrechtes Volksfest geworden. Samstags ab 18 Uhr beginnt traditionell die Bewirtung, ab 19 Uhr steht Tauziehen auf dem Programm, und von 22 Uhr an ist die Trecker-Bar geöffnet. Am Sonntag, 18. August, beginnen um 9.30 Uhr die Wettläufe, die je nach Anzahl der teilnehmenden Traktoren bis in den späten Nachmittag laufen.
Wie viele Teilnehmende am Steuer es dabei gibt, das ist auch für die Veranstalter jedes Mal eine Überraschung, denn eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Ernte sei schon eingebracht, sagt Bernd Brudermüller – einer regen Beteiligung seitens der Bauernschaft stehe also allenfalls mieses Wetter im Wege. Er geht aber davon aus, dass wie in früheren Jahren deutlich mehr als 100 Traktoren aus dem Großraum Stuttgart an den Start gehen werden.
Der Eintritt ist kostenlos
Traditionell ist der Eintritt zum Trecker-Treck frei, das Ereignis ist als Event für die ganze Familie gedacht. Die einzige Einnahmequelle für den Verein, der das Großereignis ausrichtet, ist der Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken. Dieser muss die Fixkosten decken, die vor allem in den vergangenen zwei Jahren deutlich angestiegen sind. So muss ein größeres Zelt mit Boden und allerlei teurem Equipment bezahlt werden, zu dessen Schutz ein nächtlicher Wachdienst im Einsatz ist. Früher hätten Vereinsmitglieder selbst Wache geschoben, sagt Bernd Brudermüller, „aber das können wir inzwischen nicht mehr leisten“.
Was die Preise für Essen und Getränke angehe, müsse niemand große Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr befürchten, sagt Bernd Brudermüller: „Wir haben die Preise schon letztes Jahr angepasst und bleiben im unteren Level. Unser Vorteil als Verein ist, dass wir weder ein Vereinsheim noch Sportstätten oder Ähnliches unterhalten müssen. Diese Kosten haben wir nicht.“
Viele Freiwillige packen mit an
Um die 160 Helferinnen und Helfer sind am Wochenende wieder im Einsatz, viele davon sind nicht einmal Mitglieder des Vereins. Und diejenigen Freiwilligen, die beim Auf- und Abbau helfen, seien bei dieser Zahl noch nicht einmal eingerechnet, berichtet Bernd Brudermüller. Dass es beim Fest eigentlich nie an Ehrenamtlichen mangelt, ist nach seiner Einschätzung zum einen darauf zurückzuführen, dass viele den Trecker-Treck für eine coole Veranstaltung halten, bei der einfach gute Stimmung herrscht. Zum anderen werden die Freiwilligen maximal für vier bis fünf Stunden Einsatz eingeteilt. „Wir versuchen das so zu organisieren, dass wir die Leute nicht überlasten.“
Mehr zur Veranstaltung unter: www.trecker-team-bittenfeld.com