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Polizei räumt Pannen beim Einsatz gegen Stuttgart-21-Gegner am 30. September ein.

Stuttgart - Die Polizei hat Pannen in der Planung und Einschätzung der Lage beim harten Einsatz gegen Stuttgart-21-Gegner Ende September eingeräumt. So seien die Einsatzkräfte teilweise zu spät am Stuttgarter Schlossgarten angekommen. Zudem habe man den Widerstand der Demonstranten unterschätzt, heißt es in einem Bericht des Polizeipräsidiums Stuttgart, der der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag vorlag. Darin wird der Untersuchungsausschuss des Landtags über die Abläufe informiert.

Der Ausschuss soll klären, ob die Regierung Einfluss auf den Einsatz genommen hat. Dabei waren durch Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray zahlreiche Demonstranten verletzt worden. Auch einige Dutzend Beamte trugen Verletzungen davon.

Am 30. September sollten im Schlossgarten die ersten Bäume für das heftig umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 gefällt werden. Da bei den Gegnern schon früh Informationen über den bevorstehenden Polizeieinsatz kursierten, wurde dieser von 15 Uhr auf 10 Uhr vorverlegt. Dennoch sei rascher als erwartet eine große Zahl von Demonstranten in den Park geströmt.

„Abweichend vom vorgesehenen Plan konnte weder die Polizeiabsperrung eingerichtet noch die Gitterlinie im beabsichtigten Zeitraum gestellt werden“, heißt es in dem Bericht weiter. „Gründe waren: eine zeitliche Verzögerung des Eintreffens von Teilkräften der Polizei im Aktionsraum; der aus dem bisherigen Protestgeschehen so nicht zu erwartende unmittelbare und heftige Widerstand gegen Polizeikräfte durch eine Vielzahl von Personen.