Auch die Treffer von Topscorer Peter Jungwirth reichten nicht für Zählbares Foto: avanti

Die Rhein-Neckar Löwen II unterbrechen die Siegesserie des SV Kornwestheim in der Dritten Liga. Die Lurchis unterliegen auswärts mit 33:36 (18:18).

Der Wutausbruch von Trainer Alexander Schurr in der 40. Spielminute sagte alles. Die Handballer des SV Kornwestheim hatten bei der Drittliga-Partie am Samstagabend bei den Rhein-Neckar Löwen  II in der zweiten Spielhälfte einfach völlig den Faden verloren. Zu Beginn der zweiten 30 Minuten waren die Lurchis gedanklich anscheinend in der Kabine geblieben. Selbst Routinier Peter Jungwirth starrte verständnislos, den Kopf schüttelnd und die Hände in die Hüfte gestemmt auf die kleine Anzeigetafel in der Halle in Kronau. Ein unschönes 21:25 leuchtete da auf.

Dabei hatte die Partie bei den Junglöwen recht vielversprechend begonnen. Die Kornwestheimer waren fulminant gestartet. Gleich den ersten Fehler der Gastgeber nutzen die SVKler gewohnt rigoros aus, und Tim Zeppmeisel machte unverfroren die Führung klar. Felix Kazmeier und zwei Mal Marco Lantella legten gekonnt nach. So stand es nach nicht einmal sechs Minuten 4:0. Die mitgereisten Fans aus Kornwestheim hätten diesem Spielverlauf sicherlich gerne noch länger zugeschaut – doch Löwen-Trainer Alexander Bossert schritt ein.

Technische Fehler und Fehlwürfe bei beiden Teams

Die Auszeit nutzte der Gastgeber um sich zu sammeln. Und die Junglöwen kamen tatsächlich gestärkt zurück. Sie arbeiteten sich wieder an die Lurchis heran. Mit Erfolg: Der Ausgleich gelang dann in der 14. Spielminute. Die Partie war von nun an auf Augenhöhe. Beide Mannschaften spielten eindeutig nicht in Bestform, dennoch zeigten sie ein sehr ereignisreiches Spiel. Immer wieder gelang es der Schurr-Sieben, sich kurzzeitig auf zwei Tore abzusetzen. Mehr war jedoch nicht drin. Beide Teams bremsten sich durch technische Fehler und Fehlwürfe oftmals selbst aus. Die Stimmung in der Halle war ebenfalls stark gedämpft. Von einer Löwen-Stimmung war nichts zu spüren.

30 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff konnten sich die Gastgeber erstmals mit einem Tor in Führung bringen. Peter Jungwirth gelang es jedoch noch, dies zu egalisieren. Mit einem offenen und vielversprechenden 18:18 ging es in die Pause. Gefühlt war noch einiges drin, doch der Führungstreffer kurz vor Ende der ersten 30 Minuten erwies sich später als ein Wink mit dem Zaunpfahl.

Der Start in die zweite Halbzeit misslang den Lurchis gänzlich. Wie bereits beim Hinspiel in der Sporthalle Ost zeigten sich dabei die Junglöwen keineswegs makellos. Im Gegenteil, am Samstagabend war die Bundesliga-Reserve der Rhein-Neckar Löwen zu schlagen. Doch die Blauen bissen sich, nachdem Löwen-Trainer Bossert auf eine sehr defensive 6:0-Abwehr umgestellt hatte, immer häufiger im Block der Hausherren fest. Sie fanden kein Mittel, die starke Defensive zu durchbrechen, und kämpften ihrerseits nun häufiger in der eigenen Abwehr mit großen Problemen.

SVK arbeitet sich heran – kann aber nicht ausgleichen

Auch über die schnellen Gegenstöße oder im Mann gegen Mann war für die Kornwestheimer nur wenig zu holen. Dennoch gelang es der Mannschaft von Trainer Alexander Schurr mit viel Kraft und Biss, sich bis zu 45.  Minute wieder auf zwei Treffer auf ein 23:25 an die Hausherren heranzuarbeiten. Fünf Minuten später betrug der Unterschied allerdings schon wieder fünf Treffer und zeigte ein Stand von 25:30.

Langsam, aber sicher wurde klar: Jetzt wird es richtig eng für die Kornwestheimer. Auch die letzte Auszeit vom Coach konnte nichts mehr ändern. Für die SVKler war einfach nichts mehr zu holen. „Wir hatten die Gelegenheit ranzukommen, haben diese aber nicht genutzt. Die Junglöwen war wieder besser“, musste der Trainer nach der Begegnung anerkennen und blickte gleich schon wieder nach vorne: „Jetzt heißt es Mund abwischen und weitermachen. Wir bleiben dran“, zog Schurr ein Resümee.

In der Tabelle ist der SVK weiterhin punktgleich mit der Spitze, denn auch der bis dato erstplatzierte TuS Fürstenfeldbrück verlor gegen den HBW Balingen-Weilstetten  II. Beide Teams rutschen allerdings einen Rang ab – denn der HC Oppenweiler-Backnang schloss durch seinen Sieg gegen den VfL Pfullingen nach Punkten auf und belegt nun den ersten Rang. Kommenden Samstag um 20 Uhr kommt es in der Sporthalle Ost dann zum Topspiel der Lurchis gegen Fürstenfeldbruck.

SV Kornwestheim: David, Henke – Bartsch, Reusch (4), Jungwirth (12/6), Zeppmeisel (2), Wolf, Kugel (1), Kazmeier (5), Tinti, Lantella (4), Pichler (1), Döll (1), Hiller (1), Joneleit (2).