Das Eröffnungsstück im Wortkino vor 25 Jahren ist bis heute ein absoluter Publikumsrenner geblieben: die Revue „50 Jahr blondes Haar“. Foto: Wortkino/Ritter

Das Ensemble von Dein Theater wünschte sich eine feste Spielstätte und hat deshalb 1999 in Stuttgart das Wortkino in der Werastraße gegründet. Nun wird das 25-Jahr-Jubiläum mit einem bunten Programm und etlichen Klassikern gefeiert.

Dort aufzutreten, wo das Publikum lebt, das gehört zum Wesen des Theaterspielens. Genauso aber auch das Bedürfnis, eine eigene Aufführungsstätte zu haben, um dort einen optimalen Theatergenuss nach seinen Maßstäben zu realisieren.

 

Die eigene Spielstätte selbst einrichten

Deshalb hat sich das Ensemble von Dein Theater, vor 40 Jahren in Stuttgart gegründet, vor 25 Jahren entschieden, mit dem Wortkino in der Werastraße 6 eine eigene Spielstätte einzurichten. Mit etwa 50 Zuschauerplätzen ist das eher eine der kleinen Bühnen in der Stadt, dafür aber beliebt, denn das Wortkino gibt es nun seit 25 Jahren. Und es wird fast jeden Wochentag bespielt, sogar in den Sommerferien, wenn an den meisten Bühnen der Stadt pausiert wird. Und da die Schauspieler nach wie vor viel unterwegs sind, ist das Repertoire recht groß.

Deutsche Schlager aus fünf Jahrzehnten

Das Jubiläum wird nun eine Woche lang gefeiert, von diesem Freitag an bis zum 24. Februar. Das Stück der Eröffnungspremiere am 18. Februar 1999 wird nach wie vor gespielt und gehört zu den ganz großen Publikumslieblingen: die Liederrevue „50 Jahr blondes Haar – Deutsche Schlager aus fünf Jahrzehnten“. Da fallen so ziemlich jedem Melodien und Textfetzen ein, egal, ob man Schlager mag, eher darüber lächelt oder gar unter der Schlagerbegeisterung seiner Umwelt gelitten hat. Bis heute ist „50 Jahr blondes Haar“ quasi ausverkauft, sobald es auf dem Spielplan steht. Und in der Jubiläumswoche darf es nicht fehlen, gespielt wird am 19. und am 20. Februar jeweils um 20 Uhr.

Die anderen Produktionen in der Jubiläumswoche sind ein Querschnitt dessen, was das Ensemble auszeichnet: Arbeit mit literarischen Texten, gerne thematisch gebündelt und mit einem guten Gespür dafür, welche inhaltlichen Bündelungen gerade auf Interesse stoßen. Am Jubiläumstag selbst etwa wird das Ein-Personen-Stück „Einfach sagenhaft“ mit Ellen Schubert gespielt. Erzählt werden bizarre Geschichten – etwa die von einem New Yorker, der fünf Tage lang tot an seinem Schreibtisch gesessen haben soll, ehe seine Kollegen das bemerkten.

Unterwegs mit Hermann Hesse

Eine andere Produktion „Ewig und drei Tage“ ist beim Publikum ebenfalls äußerst beliebt. Am 23. und am 24. Februar geht es jeweils ab 20 Uhr ums Älterwerden, mit Texten von Thomas Brasch, Sebastian Blau, Theodor Fontane oder dem Dein-Theater-Gründer und Regisseur Friedrich Beyer alias Hans Rasch. Am 22. Februar ist mit dem Stück „Reiselust“ der Schauspieler Stefan Österle unterwegs mit Hermann Hesse, stellt dessen Gedichte, Kurzgeschichten, Briefe und Prosa vor. Die Jubiläumswoche wird eröffnet am 16. und 17. Februar jeweils um 20 Uhr mit „Wiedersehen macht Freude“. Da erklingen Lieder von Arik Brauer bis Rio Reiser, und es werden Texte vorgestellt von Johann Peter Hebel, Bertolt Brecht, Gedichte von Rose Ausländer, Mascha Kaleko oder Eva Strittmatter und vielen anderen.