Zahlreiche Ballonstelen stehen am 05.11.2014 entlang des ehemaligen Verlaufs der Berliner Mauer an der East Side Gallery in Berlin Foto: dpa

StN-Serie - Der„Antifaschistische Schutzwall“, wie die Berliner Mauer in der Propaganda der DDR genannt wurde, ist das Symbol der deutschen Teilung. 28 Jahre nach dem Bau werden die Grenzen geöffnet, das Tor zur deutschen Einheit aufgestoßen. Das Bauwerk in Zahlen und Fakten.

155 Kilometer umfassen die ehemaligen Grenzbefestigungen um Westberlin. Davon sind 111,9 Kilometer aus Beton- und Steinmauern. 43,1 Kilometer teilen das Berliner Stadtgebiet. Am 13. August 1961 beginnt um 1 Uhr nachts die systematische Abriegelung der Berliner Sektorengrenze zunächst mit Stacheldrahtsperren und Betonquadern. Von 1975 an wird auf fast 42 Kilometern die Grenzmauer mit 3,60 Meter hohen Segmenten neu errichtet. Auf die jeweils 2,75 Tonnen schweren Elemente werden vier Meter lange Rohrauflagen gesetzt. Daneben besteht die Grenze um Westberlin aus einer Mauer in Plattenbauweise, einem Metallzaun oder Gewässern. Die Mauer ist in eine militärische Sperranlage integriert. Dieser Todesstreifen ist zuletzt 15 bis 150 Meter breit. Insgesamt gibt es 302 Beobachtungstürme, 20 Bunker und 259 Hundelaufanlagen. Die Mauer kappte fast 200 Straßen, von denen 97 nach Ostberlin und 95 in die DDR führten, außerdem mehrere S- und U-Bahnen.

33.755 politisch Inhaftierte hat die Bundesrepublik  zwischen 1964 und 1989  aus DDR-Gefängnissen freigekauft – für Gegenleistungen im Wert von mehr als 3,5 Milliarden D-Mark (1,79 Milliarden Euro). Der Kopfpreis wird zunächst individuell ausgefeilscht – je nach beruflicher Ausbildung und der Höhe der verhängten Strafe. Mitte der 1960er Jahre tritt an die Stelle eines individuellen ein Durchschnittspreis von 40 000 D-Mark  (20 452 Euro) pro Häftling; bis Ende der 1980er Jahre steigt der Preis auf 95 847 D-Mark. Die Bezahlung erfolgt nicht mehr bar, sondern in Form von Warenlieferungen über das Diakonische Hilfswerk der Evangelischen Kirche. Für die DDR ist dieser Menschenhandel eine wichtige und verlässliche Devisenquelle, denn ihr politisches Strafrecht sorgt dafür, dass fortlaufend neue Häftlinge für den Verkauf zur Verfügung stehen.

25 D-Mark mussten Bürger aus dem sogenannten NSW (Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet), also aus dem Westen, bei einem Besuch im Osten pro Aufenthaltstag und pro Person in DDR-Mark im Kurs 1:1 umtauschen.