Historischer Moment: Der britische Premierminister Tony Blair (rechts), US-Senator George Mitchell (Mitte) und der irische Premierminister Bertie Ahern unterzeichneten 1998 das „Karfreitagsabkommen“. Foto: : dpa/Dan_Chung_Pool

Am 10. April 1998 wurde in Belfast ein historischer Friedensvertrag unterzeichnet. 30 Jahre blutiger Auseinandersetzungen kamen damals zu einem Ende.

Der Karfreitag, an dem in Belfast das „Good Friday Agreement“ unterzeichnet wurde, war der 10. April 1998 – ein entscheidendes Datum in der Geschichte Nordirlands. Über 3500 Leben hatten die nordirischen „Troubles“ gekostet in den 30 Jahren zuvor. Dem Karfreitagsabkommen gelang es, dieser schaurigen Ära ein Ende zu setzen. Jahrelange mühsame Verhandlungen waren dem Vertragsschluss vorausgegangen. Das Konzept für das Abkommen hatte der damalige Chef der nordirischen Sozialdemokraten, John Hume, entwickelt. Hume, die Stimme der Gewaltlosigkeit im katholischen Lager, hatte es geschafft, die gefürchtete Irisch-Republikanische Armee (IRA) und die ihr verbundene Partei Sinn Féin in eine Strategie rein politischen Ringens um die Zukunft Irlands einzubinden. Zugleich war die seinerzeit wichtigste Partei der Protestanten, die Partei der Ulster-Unionisten (UUP) unter David Trimble, für den Friedensschluss gewonnen worden. Selbst paramilitärische Verbände der Protestanten schlossen sich der Initiative an.