Vor dem Haus der Künstlerin Sylvia Reiser in der Stuttgarter Straße wird an diesem Mittwoch gegen 19 Uhr ein etwa 20 Meter großes Gemälde aufgestellt.
Große Kunst kommt im wahrsten Sinne des Wortes an diesem Mittwoch nach Feuerbach: So gegen 19 Uhr macht sich ein Radlader auf den Weg zur Stuttgarter Straße 133. Dort lebt die Künstlerin Sylvia Reiser, die dort auch ihre Arbeiten zeigt. Was auf dem Gemälde zu sehen sein wird, das da so aufwendig transportiert wird – die Künstlerin weiß es selbst noch nicht so genau, lässt sich da überraschen. Das Gemälde selbst ist jedenfalls von Herdin Radtke. Und der ist laut Reiser einer der wenigen Zeitzeugen von Salvador Dali, der mit dem Surrealisten im engeren Kreis zusammengearbeitet und bei einigen Aktionen begleitet hat.
Die Serenade von Toselli erklingt
15 bis 20 Meter hoch wird das Gemälde sein, und naheliegenderweise werden darauf etliche Bezüge zu Dali zu erkennen sein, zumal auch 24 Original-Lithografien von Dali Teil dieser Arbeit sind. Diese Arbeit wird vor der Stuttgarter Straße 133 aufgerichtet und hochgehievt. Radtke trägt dazu sein Manifest vor und singt anschließend die „Serenade“ von Enrico Toselli. Ein Musikstück, das Dali besonders geschätzt haben soll.
Eine künstlerische Aktion ist das also, was an diesem Mittwoch in Feuerbach geschieht. Sylvia Reiser, die auch in Sigmaringendorf lebt, will künftig in Stuttgart vermehrt künstlerisch präsent sein. Und Radtke, der heute überwiegend in Frankreich lebt und dort zahlreiche Kurse anbietet mit seinem besonderen Malstil, zeigt so, dass sich alte Meister nicht verstecken müssen. Reiser ist jedenfalls voll des Lobs: „Er ist zwar schon über 80 Jahre alt, aber das merkt man ihm nicht an“.