Anita Andler leitet die Bücherei, hier mit ihren Mitarbeiterinnen Ulrike Felchle und Ulrike Oldekop-Körner (von links). Foto: Marion Brucker

Das Alte Rathaus in Schanbach zählt zu den schmuckesten Häusern der Schurwaldgemeinde. Seit 20 Jahren ist in dem Fachwerkgebäude die Bücherei untergebracht.

Anita Andler sitzt in der Aichwalder Bücherei im Erdgeschoss unter dem Glasdachanbau – dort, wo sonst die Besucher gemütlich in einer der Zeitungen blättern können, die gegenüber in einem Ständer stecken. Vor Andler liegt mit einer Schleife gebunden der Plan für die Bibliotheksstrategie 2020 bis 2025. Hinter ihr an der Wand hängt ein Plakat, das eine Veranstaltung für Kinder ankündigt – eine der wenigen, die sie aus dem Strategieplan bislang umsetzen konnte. Die Diplom-Bibliothekarin, die die Bücherei seit dem Umzug ins Alte Rathaus leitet, fährt seit dem Ausbruch der Coronapandemie auf Sicht. Vor allem der Plan, die knapp 400 Quadratmeter große Bücherei zu einem kulturellen Marktplatz auszubauen, konnte aufgrund des Virus bislang nicht umgesetzt werden. Statt direkter Begegnungen, dem Austausch mit Menschen in entspannter Wohnzimmeratmosphäre und dem Stöbern in den Regalen waren Distanz und Improvisation angesagt. Je nach Infektionsgeschehen ließen Andler und ihre vier Mitarbeiterinnen die Menschen in limitierter Zahl mit Maske in die Bücherei. Zeitweise packten sie ihnen auch Bücherkörbe, empfahlen, was es Interessantes für den jeweiligen Lesenden geben könnte. Gerade in einer Bücherei ihrer Größe kennen sie und ihr Team die Leserinnen und Leser der 7500 Einwohner zählenden Gemeinde persönlich und oftmals kämen diese an begehrte Neuerscheinungen schneller als in Büchereien der umliegenden größeren Städte.