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Der VfB Stuttgart hat einen großen Schritt aus seiner sportlichen Misere gemacht.

Stuttgart - Es war wieder keine Fußball-Gala - und genau genommen hätte auch der FC St. Pauli einen Punkt verdient gehabt. Aber was soll's? Der VfB Stuttgart hat am Sonntagabend seinen zweiten Bundesliga-Sieg dieser Saison eingefahren und endlich auch in der Tabelle einen ordentlichen Schritt nach vorn gemacht.

Wer sich als Fußball-Feinschmecker sieht und Leckerbissen liebt, der sollte in diesen Tagen um die Mercedes-Benz-Arena einen Bogen machen. Die Gourmet-Tempel des Fußballs stehen im Moment woanders. Aber was macht das schon?

Wer so tief im Keller steckt wie der VfB, der muss nicht fein ausgehen, um sich zu ernähren. Da reicht was Deftiges - oder anders gesagt: Mit endlich mal wieder drei Punkten in der Bundesliga wird man ja auch satt. Und am Sonntagabend bat der VfB dann tatsächlich endlich mal wieder zu Tisch. Es gab einen Sieg, den zweiten in dieser Bundesligasaison, und damit drei Punkte. Weshalb der VfB nun nicht nur gefühlt einen weiteren Fortschritt gemacht hat, sondern auch mal in der Tabelle sichtbar. Die Rote Laterne sind die Roten los, Platz 14 ist zumindest ein Zwischenerfolg. "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Es zählt einfach nur der Dreier. Man hat von Anfang an gesehen, unter welch großem Druck wir standen", sagte Jens Keller.

Der VfB, so scheint es, ist unter dem Neu-Trainer wieder im Kommen. Der 2:0(1:0)-Sieg gegen den FC St. Pauli zeigte aber auch, wie beschwerlich der Weg nach oben ist - und noch werden wird. Denn gerade zu Beginn der Partie war nicht viel zu sehen vom Selbstvertrauen, das sich die Roten am Donnerstag in der Europa-Liga geholt hatten. Der VfB wirkte zögerlich, war fehlerhaft und zu wenig zweikampfstark und aggressiv. Die Gäste aus Hamburg benahmen sich genau gegensätzlich, weshalb die Situation eher bedrohlich wirkte. Aber immerhin: Zwei Dinge sorgten dann dafür, dass der VfB doch noch in die Spur fand.