Foto: Eibner/Schmidt

Der TSV Schönaich musste nach dem nachträglichen Klassenerhalt in der 2. Schach-Bundesliga einiges tun, um ein konkurrenzfähiges Team auf die Beine zu stellen. Das scheint gelungen.

Nach dem durch einen Rückzug doch noch geschafften Klassenerhalt in der 2. Schach-Bundesliga hatte der TSV Schönaich eine wahre Herkulesaufgabe zu bewältigen. Einige Spieler hatten sich nach dem sportlichen Abstieg bereits mit anderen Vereinen geeinigt, von anderen trennte man sich einvernehmlich. Sechs der sieben Abgänge hatten an den Brettern eins bis sieben gespielt. „Es war also quantitativ und qualitativ ein großer Verlust, den wir auffangen mussten“, erklärt Kapitän Moritz Reck. „Letztlich gelang das sogar besser als erwartet.“

 

Bereits frühzeitig standen die jungen Internationalen Meister Daniel Garcia Ramos aus Barcelona und Loic Travadon aus Paris sowie Tobias Bärwinkel von Zweitligist SC Remagen-Sinzig und Jungspund Noah Geltz, der bereits Europapokal-Erfahrung hat, als Neuzugänge fest. Auch der amerikanische Großmeister Bryan Smith stimmte einem Wechsel zu und schließlich gelang mit der Verpflichtung des schwedischen Supertalents Edvin Trost (17) der größte Wurf dieses Sommers. Kurz vor Ende der Frist kam zudem die Anfrage des deutschen U10-Meisters von 2023, Yunqi Li. „Da wir großer Wert auf gute Jugendarbeit legen, war klar, dass wir für ihn einen weiteren Platz im Kader schaffen und der eine oder andere arrivierte Spieler dafür mal aussetzt“, betont Reck, der sich außerdem über die Zusage zweier tschechischer Nachwuchsleute von den SF Karlsbad II freute.

Wie sehr jedoch manche Abgänge schmerzen werden, zeigte sich im Viertelfinale des Pokals gegen Drittligist Heilbronner SV. Bei seinem letzten Auftritt für den TSV Schönaich filetierte Tobias Kölle den gegnerischen Spitzenspieler Enis Zuferi regelrecht. Dass er gewinnen würde, war schon ausgangs der Eröffnung klar. Nils Stukenbrok stand die ganze Partie über aktiver und gab sein vorteilhaftes Doppelturmendspiel schließlich Remis, um dem zum Gesamterfolg benötigten Punkt näher zu kommen. Chris Beyer versuchte zu zaubern, übersah jedoch einen Zwischenzug. Den Rest spielte sein Kontrahent gekonnt zu Ende. Moritz Reck stand die ganze Zeit über angenehm und gelangte schließlich sogar mit einem korrekten Qualitätsopfer klar in Vorteil. Allerdings ließ er unnötigerweise ein Gegenopfer zu. Schließlich beendete ein böser Einsteller das Duell abrupt, und die vermeidbare 1,5:2,5-Niederlage war fix.