Wieder einmal war Cacau (links) zur Stelle - und rettete dem VfB Stuttgart in Gladbach das Remis. Foto: dpa

Gegen Mönchengladbach erweist sich Cacau erneut als Mann des Spiels und sichert das Remis.

Mönchengladbach - Der VfB Stuttgart hat seinen zweiten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga verpasst. Eine Woche nach dem 3:0-Erfolg gegen Schalke erreichte der bisherige Spitzenreiter am Samstagabend ein 1:1 (0:0) gegen Borussia Mönchengladbach.

Das Spiel im Minutenprotokoll

Vor 48.322 Zuschauern im Borussia-Park erzielte Filip Daems (67./Foulelfmeter) die Führung für die Gastgeber. Cacau glich für die Stuttgarter (71.), die ebenfalls mit vier Punkten aus den Startlöchern gekommen sind, aus. Nach der Gelb-Roten Karte für Roel Brouwers (80.) gerieten die Gladbacher noch einmal in Bedrängnis, sicherten aber zumindest einen Punkt. „Cacau war nach dem Länderspiel heiß weiterzuspielen. Man merkt genau, dass er Torgefahr ausstrahlt“, lobte VfB-Coach Bruno Labbadia seinen Stürmer, der gegen Gladbach seinen 80. Bundesliga-Treffer erzielte.

„Das war ein wichtiges Tor. Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Wir standen heute wieder sehr kompakt. Und gerade das haben wir auch in den letzten Monaten der vergangenen Saison gezeigt“, meinte der Jubilar, der sich auch für Defensivarbeit nicht zu schade war.

Bobic und Ulreich sauer über Elfmeter

Für die gute Leistung und die Moral nur vier Minuten nach dem Rückstand wieder ins Spiel zu finden, wurden die Stuttgarter belohnt - beim 0:1 aber fühlten sie sich verschaukelt. „Das war kein Elfmeter. Der Reus läuft und läuft und der Schiedsrichter fällt darauf rein“, schimpfte VfB-Torhüter Sven Ulreich. Auch Trainer Labbadia sprach von einem unberechtigten Strafstoß. „Man kann ihn geben, wenn man ihn nicht gibt, auch okay“, gab sogar Borussen-Profi Marco Reus zu, der im Laufduell mit William Kvist zu Fall kam.

Das Spiel im Minutenprotokoll

Auch VfB-Sportdirektor Fredi Bobic meinte: „Den Elfmeter hätte man aus meiner Sicht nicht pfeifen müssen. So überwiegt die Enttäuschung, da drei Punkte möglich gewesen wären.“

Die Gladbacher taten sich eine Woche nach ihrem überraschenden 1:0-Sieg in München schwer gegen eine gefährliche VfB-Elf und hatten in Torhüter Marc-Andre ter Stegen einmal mehr einen wichtigen Rückhalt. „Heute war nicht mehr drin. Es war ein bisschen schwieriger für uns“, kommentierte Daems. Vor allem in der Offensive, wo Raul Bobadilla für den verletzten Igor de Camargo erstmals seit mehr als acht Monaten wieder zum Einsatz kam, lief nicht viel zusammen. Reus blieb blass und wurde in der 83. Minute ausgewechselt.

In der Defensive müssen die Gladbacher nach der Gelb-Roten Karte für Roel Brouwers (80.) nun schon den zweiten Innenverteidiger ersetzen. Da das Comeback des Ex-Stuttgarters Martin Stranzl auch beim nächsten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg fraglich ist, muss Trainer Lucien Favre die Viererkette wohl umbauen. „Wir haben heute nicht so gut verteidigt wie gegen München“, analysierte der Schweizer und mahnte: „Wir müssen von Anfang an um jeden Punkt kämpfen.“

In der Verfassung dürften allerdings beide Teams - anders als in der vergangenen Spielzeit - wenig mit dem Abstiegskampf zu tun haben. „Beide Mannschaften hatten letztes Jahr ein gutes Mentaltraining und haben viel davon mitgenommen. Dass beide Clubs in der Bundesliga bleiben, damit war beim letzten Gastspiel von uns nicht zu rechnen“, befand Labbadia. Auch Cacau träumt von besseren Zeiten. „Wir sind auf alles vorbereitet, aber so eine Saison wie die letzte wollen wir nicht mehr erleben“, sagte der VfB-Profi.