Ägypten versinkt in Anarchie: Plünderer, Brandstifter und Räuber terrorisieren Bevölkerung.
Kairo - Nach der politischen Revolte droht Ägypten in Anarchie zu versinken: Plünderer, Brandstifter und Räuber terrorisieren die Bevölkerung in vielen Landesteilen. Die Zahl der Toten bei den Unruhen stieg am Sonntag auf mindestens 150. Neue Opfer gab es seit der Nacht zum Sonntag vor allem in mehreren Gefängnissen außerhalb Kairos, aus denen Häftlinge ausbrachen, wie arabische Nachrichtensender berichteten. Dabei wurden auch Brände gelegt, bei denen mehrere Menschen starben.
Am Rande Kairos machten Straßenräuber Autofahrern zu schaffen. Die ägyptische Armee, die seit Freitag in Kairo massive Präsens zeigt, rückte am Sonntag in Teile der Touristenregion Scharm el Scheich am Roten Meer ein. Auch in Al-Arisch im Norden der Sinai-Halbinsel hätten Soldaten Stellung bezogen, berichteten Augenzeugen und Sicherheitskreise auf dem Sinai. Scharm el Scheich ist auch bei vielen deutschen Urlaubern beliebt, die Lage dort wurde am Wochenende als ruhig beschrieben. Im Stadtzentrum der Hauptstadt Kairo, wo am Vortag erneut Zehntausende gegen Präsident Husni Mubarak demonstriert hatten, wurden am Sonntag zunächst keine größeren Zwischenfälle gemeldet. Das Militär überwachte mit Panzern die Straßen, Soldaten fuhren Patrouillen.