Alexander Dumas war nicht nur ein großer Schriftsteller, er hatte auch ein sehr bewegtes Leben. Vor 150 Jahren ist er gestorben. Foto: dpa

Alexandre Dumas hat Klassiker der Weltliteratur geschrieben, vor 150 Jahren ist er verarmt gestorben

Paris - Wer etwas über den Menschen Alexandre Dumas erfahren will, der muss Port-Marly besuchen. In der kleinen Gemeinde an der Seine in der Nähe von Paris steht in einem Park das Schloss Monte-Cristo, benannt nach dem großen Roman des französischen Schriftstellers. Es erzählt von der Lebenslust, dem Reichtum und vielleicht auch von einem gewissen Größenwahn dieses Vielschreibers, der am 5. Dezember 1870, vor 150 Jahren, gestorben ist. Über 300 Theaterstücke und Romane hat Alexandre Dumas verfasst, von denen der Graf von Monte Christo“ und „Die drei Musketiere“ heute zu den Klassikern der Weltliteratur zählen.

Der Erfolg nicht in die Wiege gelegt

Dabei war ihm der kometenhafte Aufstieg als Literat nicht gerade in die Wiege gelegt. Sein Vater wurde wegen seiner militärischen Erfolge unter Napoleon zwar zum Marquis geadelt, aber seine Mutter war eine schwarze Sklavin aus den Kolonien. Alexandre Dumas passte mit seinem dunklen Teint und den krausen Haaren zumindest äußerlich nicht in die Pariser Oberschicht. Doch mit seinen Texten traf er den Nerv der Leser. Im Jahr 1829 machte ihn das romantische Drama „Henri III et sa cour“ bekannt, zu Ruhm verhalfen ihm aber vor allem seine Abenteuerromane.

Ein Mann mit Sinn fürs Geschäft

Dumas legte aber auch einen bewundernswerten Geschäftssinn an den Tag. Seine Geschichten veröffentlichte er zunächst als Fortsetzungsromane in den großen Pariser Zeitungen. So konnte zwei Mal kassieren, denn als Bücher verkauften sich die Werke hernach noch besser. So verfuhr er auch mit seinem bis heute wohl bekanntesten Roman: Die drei Musketiere. Viele Handlungsstränge und Figuren in Dumas’ Werk sind nach Einschätzung von Literaturwissenschaftlern durch das Leben und die militärische Laufbahn seines Vaters inspiriert worden.

Wie sehr Alexandre Dumas trotz des Erfolges unter seiner Herkunft zu leiden hatte, lässt sein Roman „Georges“ (1843) erahnen. Darin kämpft der nach außen sehr erfolgreiche Protagonist immer wieder um Anerkennung, wegen seiner kreolischen Herkunft wird Georges aber von den weißen Siedlern auf Mauritius als nicht ebenbürtig angesehen.

Das Geld mit vollen Händen ausgegeben

Alexandre Dumas genoss seinen Ruhm und gab das Geld mit vollen Händen aus. Er veranstaltete Feste, versorgte seine Mätressen mit kleinen Wohnungen und unterstütze großzügig seine Künstlerfreunde, die nicht so viel Erfolg hatten wie er. Schnell aber überstiegen die Einnahmen die Ausgaben und der Schriftsteller musste sich 1851 nach Belgien absetzen, wollte er wegen seiner Schulden nicht ins Gefängnis wandern.

In seinen letzten Jahren lebte Dumas bei seinem Sohn - er selbst war bankrott und starb im kleinen Ort Puys in der Normandie. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers im Jahr 2002 wurde ihm die größte Ehre zuteil. Seine Gebeine wurden ins Pariser Pantheon überführt, wo die sterblichen Überreste französischer Geistesgrößen ruhen. Dort liegt er neben seinem Freund Victor Hugo. Die Zeremonie war nicht nur die Ehrung eines der größten Schriftsteller Frankreichs, sondern auch ein politisches Signal gegen Rassismus und eine späte Anerkennung des Menschen Alexandre Dumas.