Es war im Jahr 2000, als das erste Hip-Hop Open auf dem Stuttgarter Pragsattel stattfand. Die Absoluten Beginner, die FK Allstarts, Massive Töne und auch die Fünf Sterne Deluxe traten auf. Wir blicken zurück.
Stuttgart - Der Höhepunkt
2012 war ein gutes Jahr für Hip-Hop in Stuttgart. Das Festival Hip-Hop Open auf dem Cannstatter Wasen und im Reitstadion zeigte, dass Hip-Hop-Musik ein gutes Zugpferd ist. Mit gut 19 000 Besuchern war das Ein-Tages-Festival auf seinem Höhepunkt angelangt. Das hatte gleich mehrere Gründe: Max Herre, der schon seit ein paar Jahren in Berlin lebt, ist als Rapper und mit neuen Liedern zurück und singt auch seine Stuttgart-Hymne „1ste Liebe“, Panda-Rapper Cro ist der neue Star und die Kolchose mit den Massiven Tönen, Afrob und vielen anderen spielt die Lieder der Bewegung, die vor mehr als zwanzig Jahren eben hier in Stuttgart ihren Anfang nahm.
Die Entwicklung
Man kann das Festival Hip-Hop Open exemplarisch für die gesamte Bewegung nehmen. Längst totgesagt war sie. Dann war Hip-Hop auf einmal wieder da. Johannes Graf von Strachwitz, genannt „Strachi“, erklärte vor drei Jahren im Interview mit dieser Zeitung: „Nach 2002 gab es eine Wandlung im deutschen HipHop. Die Leute orientierten sich mehr an Berlin, dem Aggro-Gangsta-Thema. Das einzige, was aus Stuttgart noch Signalwirkung hatte, war wahrscheinlich das Hip-Hop Open.“
Das Festival Hip-Hop Open steht im Juli 2012 gleich unter zwei runden Geburtstagen: Es ist die zehnte Ausgabe des Festivals, nachdem es zwei Jahre pausierte und vor zwanzig Jahren wurde die Stuttgarter Kolchose gegründet. Und dann stehen sie wieder vereint auf der Bühne und besingen ihre „Stuggibuggibenztown“ und die „Mutterstadt, Motorstadt am Neckar“. So viel Lokalpatriotismus und Nostalgie dürfen sein „Es ist kein Klassentreffen“, sagt Ju von den Massiven Tönen auf der Bühne auf dem Cannstatter Wasen im Sommer 2012, „es ist ein Familientreffen.“
Die Geschichte
Es war im Jahr 2000, als das erste Hip-Hop Open auf dem Stuttgarter Pragsattel stattfand. Die Absoluten Beginner, die FK Allstarts, Massive Töne und auch die Fünf Sterne Deluxe traten auf. In den folgenden Jahren konnten Namen wie Jan Delay, LL Cool J, Afrob, Gentleman, Cypress Hill oder auch Peter Fox die Fans begeistern. Einer der Höhepunkte war unbestritten der Auftritt von Snoop Dogg 2005. Nach der Station auf dem Pragsattel fand das Festival auf der Waldau statt und fortan im Reitstadion beim Cannstatter Wasen. 2009 kam der Umzug nach Mannheim. Johannes Graf von Strachwitz dazu: „Es war eine sehr schwere Entscheidung, in eine andere Stadt zu gehen, weil wir schon lokalpatriotisch sind. Der Ausflug nach Mannheim war nett, wir haben uns sehr wohl gefühlt. Doch das Hip-Hop Open gehört nach Stuttgart.“
Das Ende
Jetzt ist Schluss. Die Veranstalter 0711 Entertainment und Four Artists erklären das Ende der Hip-Hop Open. „Ein Ein-Tages-Festival ist leider aufgrund der stetig steigenden Kosten wirtschaftlich nicht mehr darstellbar“, heißt es auf der Facebook-Seite. Beim Abschiedsfestival am 18. Juli werden Marsimoto, Kollegah, Asap Rocky oder auch Joey Badass auftreten. Tickets für das letzte Hip-Hop Open unter: www.mixeryhiphopopen.de