Wie im vergangenen Jahr – hier der Start des Halbmarathons am Neckarpark – gehen auch diese Jahr wieder zahlreiche Läufer an den Start. Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Die Hitze wird den rund 17 000 Teilnehmern des Stuttgart-Laufs am Samstag und Sonntag zu schaffen machen. Deshalb lautet die Devise der Veranstalter: „Gesund bleiben ist neben dem Ankommen das wichtigste Ziel.“

Stuttgart - Wird es 20 Grad, 30 Grad oder noch heißer am Sonntag? Sicher ist: Die erwarteten 17 000 Teilnehmer des Stuttgart-Laufs kommen in diesem Jahr vermutlich sehr ins Schwitzen. Deshalb bereiten die Temperaturen dem Organisationsteam des 24. Stuttgart-Laufs Kopfzerbrechen. Jürgen Scholz, Präsident des veranstaltenden Württembergischen Leichtathletik-Verbands (WLV), gibt jetzt schon die Devise aus: „Gesund bleiben ist neben dem Ankommen das wichtigste Ziel.“

Dass Laufzeiten und Platzierungen nicht nur wegen der Sommerhitze kaum eine Rolle spielen, unterstreicht den breitensportlichen Charakter. „Wir sorgen dafür, dass sich beim Stuttgart-Lauf die ganze Familie, vom kleinen Kind bis zum rüstigen Opa, bewegen kann“, sagt Scholz und spricht vom „sportlichen Familienfest“.

„Der Stuttgart-Lauf gehört zur Stadt wie der Fernsehturm“, sagt Sportamtsleiter Günther Kuhnigk. Dass die Stadt von den inzwischen vielen Laufveranstaltungen in Stuttgart nur diese eine finanziell unterstützt (zuletzt mit 51 000 Euro), „dokumentiert den hohen Stellenwert des Stuttgart-Laufs“, so Kuhnigk.

Das Interesse ist seit dem Jahr 1994 ungebrochen. Bis zum Meldeschluss waren in diesem Jahr 15 500 Anmeldungen beim WLV eingegangen. „Das Ergebnis liegt auf Vorjahresniveau, damit können wir zufrieden sein“, sagt Projektleiter Gerhard Müller. Erfahrungsgemäß nutzen rund 2000 Läufer die Möglichkeit der Nachmeldung.

Allein für die verschiedenen Kinder- und Jugendläufe am Samstag sind 4000 Anmeldungen eingegangen. Daneben ist der Halbmarathon der Erwachsenen am Sonntag mit 6507 gemeldeten Läufern der größte Wettbewerb, laut WLV „das Flaggschiff“ des Stuttgart-Laufs und weiterhin einer der größten Halbmarathonläufe in Deutschland.

Harte Konkurrenz für den Halbmarathon-Gewinner des Vorjahres

Mit der Teilnahme von Arne Gabius erlangt der Lauf auch eine spitzensportliche Note. Der deutsche Rekordhalter über die Marathondistanz befindet sich nach langer Verletzungspause im Aufbautraining, hat am vorigen Wochenende in Heilbronn die 21 Kilometer der halben Marathondistanz in 68 Minuten absolviert und „Lust auf mehr“, wie er am Mittwoch im Rahmen einer WLV-Pressekonferenz betonte. „Der Stuttgart-Lauf kommt für mich und meinen Trainingsplan gerade recht. Ich will ihn voll laufen, weil ich endlich wieder ohne Schmerzen bin“, sagt Gabius. Damit dürfte dem Waliser Carwyn Jones, der voriges Jahr nach 69 Minuten und mit großem Vorsprung über die Ziellinie in der Mercedes-Benz-Arena lief, die erfolgreiche Wiederholung schwerfallen. Jones ist einer von 29 gemeldeten Läufern aus den Stuttgarter Partnerstädten Cardiff, Brünn, Straßburg und St. Helens.

Der Wetterdienst sagt für Sonntagmorgen schon zur Startzeit des Halbmarathons um 9 Uhr Temperaturen von 20 und mehr Grad voraus. „Optimal für einen Marathon sind neun oder zehn Grad“, weiß Arne Gabius. Nicht nur er als Profi wird vor einem Hitzekampf stehen. Gabius rät den Hobbyläufern deshalb: „Die letzten zwei Tage vor dem Lauf das Essen gut salzen, damit der Elektrolythaushalt stimmt. Außerdem nicht durstig an den Start gehen.“

Aufgrund der gegenüber 2016 unveränderten Streckenführung durch Untertürkheim, Bad Cannstatt und Münster kommt es vor allem am Sonntag zu einzelnen Straßensperrungen und Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr. Detaillierte Informationen dazu gibt es im Internet auf den Homepages des Veranstalters und der SSB.