In Horb am Neckar wurde das Q-Fieber in diesem Jahr erstmals diagnostiziert Foto: dpa

Das Q-Fieber ist in Baden-Württemberg weiter auf dem Vormarsch. Wie eine Sprecherin des zuständigen Regierungspräsidiums Stuttgart auf Anfrage der Stuttgarter Nachrichten sagte, hat die Behörde landesweit inzwischen seit Jahresbeginn 145 Fälle registriert.

Stuttgart - Allein in den vergangenen drei Wochen, seitdem die Erkrankung durch mehrere Fälle in Horb-Dießen (Kreis Freudenstadt) wieder publik geworden war, sind 20 neue erkrankte Personen registriert worden. Der größte Anteil entfällt dabei mit fünf Fällen auf den Landkreis Göppingen, wo die Zahl der Infizierten damit auf 40 gestiegen ist. An der Spitze steht nach wie vor mit nunmehr 52 Fällen der Zollernalbkreis. Auch andere Landkreise sind betroffen. So sind bisher im Kreis Esslingen zehn Fälle gemeldet, im Landkreis Freudenstadt sind es acht, im Kreis Rottweil sieben.

Das Q-Fieber, auch Ziegengrippe genannt, fängt bei den Symptomen im Regelfall wie eine scheinbar harmlose Sommergrippe mit Fieber, Schüttelfrost und Unwohlsein an, aber die Konsequenzen einer Erkrankung können gerade für ältere Menschen, Personen mit einem geschwächten Immunsystem und Schwangere gefährlich für das Herz-Kreislauf-System sein.

Bereits in den Jahren 2006, 2008, 2010 und 2014 war es laut Landesgesundheitsamt in den Sommermonaten zu großen Q-Fieber-Ausbrüchen in Baden-Württemberg mit bis zu 230 Fällen gekommen. Q-Fieber kommt in der Regel bei Schafen, Ziegen und Kühen vor. Wenn infizierte Muttertiere Nachwuchs bekommen, werden die Erreger des Q-Fiebers in großen Mengen mit Geburtsprodukten ausgeschieden.

Sobald die Masse eingetrocknet ist, kann sich der Erreger mit dem Wind und heißer Luft über große Distanzen verbreiten. Der Mensch infiziert sich durch das Einatmen der infektiösen Stäube, merkt dies aber erst einmal nicht. Das Problem: Die heiße Witterung dieser Tage mit geringen Niederschlägen und oftmals starkem Wind begünstigt den Übertragungsweg.