Der VfB Stuttgart steckt nach dem 1:3 gegen den FC Bayern München wieder mitten im Abstiegskampf. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart hat sein Heimspiel gegen den Rekordmeister FC Bayern München mit 1:3 verloren. Die Schwaben zeigten eine starke Leistung und gelangten durch Didavis Anschlusstreffer wieder in die Partie. Am Ende sorgte Costa für die Entscheidung.

Stuttgart - Der FC Bayern München marschiert mit großen Schritten zum historischen vierten Meistertitel in Serie. „Wir brauchen noch drei Siege und ein Unentschieden, um etwas ganz Spezielles zu erreichen, was noch nie eine Mannschaft in Deutschland geschafft hat“, sagte Trainer Pep Guardiola nach dem 3:1 (1:0) im Südderby beim VfB Stuttgart. Dem deutschen Rekordmeister reichte am Samstag eine weitgehend glanzlose Leistung zum vierten Sieg in Serie in der Fußball-Bundesliga.

Der Stuttgarter Georg Niedermeier (31. Minute) per Eigentor, David Alaba (52.) und Douglas Costa (89.) sorgten für die Bayern-Tore. VfB-Spielmacher Daniel Didavi (63.) schaffte den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer. Der Titelverteidiger baute mit dem Sieg den Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund zumindest bis Sonntag auf acht Punkte aus.

„Ich schaue sonntags immer Bundesliga“, meinte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit Blick auf das Revierderby des BVB beim FC Schalke 04. „Aber ich verlasse mich auf Bayern München und nicht auf Borussia Dortmund.“

Vor 60 000 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Arena kassierten die Schwaben bereits die zwölfte Liga-Pleite in Folge gegen den FCB. „Unter dem Strich hätte alles passen müssen, um gegen die Bayern etwas zu holen“, sagte Stuttgarts Trainer Jürgen Kramny nach der engagierten Leistung seines Teams. „Trotzdem war leider heute nicht mehr drin.“

Für die Bayern-Führung brauchte es ein Stuttgarter Eigentor

Vier Tage nach dem blassen 1:0 gegen Benfica Lissabon in der Champions League spielten die Bayern auch in Stuttgart zu Beginn harmlos. Zwar hatte das Team von Guardiola wie gewohnt mehr Ballbesitz, erspielte sich gegen das Bollwerk des VfB aber zunächst keine Chancen. Auch von Mario Götze, der in der Bundesliga wieder eine Chance in der Startelf erhielt, war kaum etwas zu sehen.

Auffällig agierte zunächst nur Mittelfeldkämpfer Arturo Vidal, der nach zwei Fouls innerhalb von zwei Minuten schon vor der Pause kurz vor dem Platzverweis stand. Nach einer deutlichen Ansage von seinem Teamkollegen Xabi Alonso reagierte auch Guardiola und brachte bereits nach 27 Minuten Nationalspieler Thomas Müller für den chilenischen Heißsporn, der sich frustriert neben die Bank hockte. „Ich wollte kein Risiko eingehen“, bemerkte Guardiola. Und auch Rummenigge konnte „die Entscheidung nachvollziehen“, wie er sagte.

Für die Führung brauchte es schon ein Stuttgarter Eigentor. Nach einem starken Antritt flankte Franck Ribéry den Ball flach vors VfB-Tor, wo Niedermeier klären wollte - den Ball aber stattdessen ins eigene Netz beförderte. Mit dem sechsten Eigentor in dieser Saison stellte der VfB einen bitteren Rekord auf. Noch nie hat ein Team während einer Spielzeit so oft ins eigene Tor getroffen.

Erst im zweiten Durchgang kam der VfB zu seinem Erfolgserlebnis. Nach einem Wirrwarr im Bayern-Strafraum schlenzte Didavi den Ball im Sitzen an Neuer vorbei zum zwischenzeitlichen 1:2. Die Stuttgarter setzten die Gäste unter großen Druck, doch der eingewechselte Costa sorgte mit einem strammen Schuss für den Endstand.