Nach einem enttäuschenden 1:3 bei Lazio Rom scheidet der VfB Stuttgart als letzte deutsche Mannschaft aus der Europa League aus. Kozak schießt die Schwaben mit drei Treffern aus dem menschenleeren Olympiastadion von Rom. Foto: dpa

Nach einem enttäuschenden 1:3 bei Lazio Rom scheidet der VfB Stuttgart als letzte deutsche Mannschaft aus der Europa League aus. Kozak schießt die Schwaben mit drei Treffern aus dem gähnend leeren Olympiastadion von Rom.

Rom - Mit einer weitgehend schwachen Vorstellung vor leeren Rängen hat sich der VfB Stuttgart von der internationalen Fußball-Bühne verabschiedet. Eine Woche nach dem 0:2 vor heimischem Publikum verloren die Schwaben am Donnerstag das „Geisterspiel“ bei Lazio Rom mit 1:3 (0:2) und schieden im Achtelfinale der Europa League als letzte deutsche Mannschaft aus. Ein früher Doppelschlag von Libor Kozak (6./8. Minute) beraubte den VfB aller Illusionen und machte aus der Partie ein besseres Trainingsspiel. Mehr als das Anschlusstor durch Tamas Hajnal (62.) gelang dem Bundesliga-14. nicht, ehe wiederum Kozak (87.) für den Endstand sorgte. Wegen rassistischer Ausfälle seiner Fans war Lazio von der UEFA zu zwei Heimspielen ohne Zuschauer verurteilt worden.

„Wir haben individuelle Fehler gemacht und waren zu weit weg von den Leuten, bilanzierte VfB-Trainer Bruno Labbadia eine Partie, in der die Stuttgarter in der zweiten Halbzeit sogar dicht vor dem Ausgleich standen. „Die Konzentration hat am Anfang gefehlt und nach den zwei Toren waren wir aus dem Spiel“, gestand Vedad Ibisevic, dem ebenso wie seinen Kollegen in der Offensive die Durchschlagskraft fehlte. „Ausschlaggebend war, dass wir so schnell in Rückstand geraten sind“, urteilte Torschütze Hajnal.

Stuttgart bewies Moral

Die Schwaben bewiesen im leeren Stadio Olimpico immerhin Moral und stemmten sich im zweiten Durchgang mit Macht gegen die Niederlage. Im Angriff hatte Labbadias Elf lange Zeit nicht viel zu bieten. Als die Römer im Gefühl des sicheren Sieges zwei Gänge zurückschalteten, setzte der VfB aber in der Offensive einige Achtungszeichen.

So trostlos wie die Kulisse war auch der Beginn des Spiels für die Stuttgarter, denn die leisen Hoffnungen auf ein Fußball-Wunder in der Ewigen Stadt lösten sich schon nach wenigen Minuten in Wohlgefallen auf. Nach einer Flanke von Stefan Radu reagierte Kozak schneller als die Innenverteidigung der Gäste mit Georg Niedermeier und Serdar Tasci und überwand den machtlosen Sven Ulreich zur frühen Führung. Keine 120 Sekunden später war der Tscheche nach Zuspiel von Hernanes gegen die schläfrige VfB-Defensive erneut zur Stelle und jagte den Ball zum 2:0 unter die Latte.

Kozak war Mann des Spiels

Kozak, eigentlich nur Stürmer Nummer 3 bei Lazio hinter dem weiter verletzt fehlenden Miroslav Klose und Sergio Floccari erzielte damit schon seine Tore sechs, sieben und acht im laufenden Wettbewerb. Auch in der Zwischenrunde gegen Borussia Mönchengladbach war er zweimal erfolgreich gewesen.

Die Schwaben benötigten lange, um sich von dem Doppelschock zu erholen. Erst Mitte der ersten Halbzeit setzten sie erste zaghafte Akzente im Spiel nach vorne, allerdings fehlte es den Aktionen an Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen. Auf der Gegenseite ließ Ulreich einen Freistoßknaller von Antonio Candreva (35.) nach vorne abprallen und hatte Glück, dass kein Lazio-Stürmer in der Nähe war.

Als der Stuttgarter K.o. längst besiegelt war, ließen die nur noch mit halber Kraft agierenden Römer ihren Gästen mehr Freiheiten, die diese nach gut einer Stunde zu einer Resultatsverbesserung nutzten. Der zuletzt von den Fans in Stuttgart geschmähte Hajnal traf mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:1. Schon zuvor hatte Gotoku Sakai (52.) gegen Lazios Keeper Albano Bizzarri eine große Chance vergeben. Als das 2:2 in der Luft zu liegen schien, traf Kozak zum 3:1.