„Ich antworte nicht auf so eine Scheiß-Frage“ - dieser Satz machte ein Interview mit Kevin Kuranyi legendär. Es ist nur einer von vielen kuriosen Momenten in der 125-jährigen Geschichte des VfB Stuttgart.
Stuttgart - An diesem Sonntag feiert der VfB Stuttgart seinen 125. Geburtstag. Seit der Gründung im Jahr 1893 trugen sich rund um den Verein für Bewegungsspiele amüsante Anekdoten und Kuriositäten zu. Die folgenden Kurzgeschichten erzählen ausschnittsweise aus der bewegten jüngeren Historie des VfB.
1992: Daums folgenschwerer Lapsus macht den VfB zum Gespött
Es war der 30. September 1992. Der VfB Stuttgart nahm als deutscher Meister an der Qualifikation zur Champions League teil. Nach einem 3:0 im Hinspiel gegen den englischen Meister Leeds United flog die VfB-Delegation zuversichtlich auf die Insel. Es kam anders: Leeds erzielte nach dem Stuttgarter Ausgleich noch drei Tore. Trotzdem: Der VfB wäre dank des Auswärtstors auch mit einem 1:4 weiter gewesen. Zur Absicherung wechselte Trainer Christoph Daum den Serben Jovo Simanic ein. Ein folgenschwerer Fehler: Simanic war der vierte Ausländer im VfB-Dress, erlaubt waren nur drei. Leeds protestierte, das Entscheidungsspiel in Barcelona verlor der VfB mit 1:2.
2005: Kuranyi und die „Scheiß-Frage“
Spielt Kevin Kuranyi in der nächsten Saison noch für den VfB? Das sei die Frage schlechthin, die die Fans im Frühjahr 2005 beschäftige, meinte Premiere-Reporter Jan Henkel. Also stellte er sie an Kuranyi. „Wollen Sie mich verarschen?“, antwortete der Stürmer und schaute entgeistert. Legendär auch seine Aussage, nachdem Henkel ihm die Ernsthaftigkeit der Frage versicherte: „Diese Antwort brauchen Sie mir nicht zu stellen.“ Und weiter: „Ich antworte nicht auf so eine Scheiß-Frage.“ Im Sommer wechselte er zu Schalke 04, heute nimmt er das Interview mit Humor. Würde er eine Scheiß-Frage beantworten? Ja, mit einer „Scheiß-Antwort“, sagte er dem „Westfälischen Anzeiger“.
2007: Meira und die Meisterschale
Im Mai 2007 gewann der VfB Stuttgart das letzte Saisonspiel gegen Energie Cottbus und wurde überraschend zum fünften Mal deutscher Meister. Wie üblich gab es die flache, silberne Meisterschale. Für VfB-Kapitän Fernando Meira war das Aussehen dieses runden Stücks Silberware wohl noch überraschender als der Titel selbst. Sekunden nachdem Vereinslegende Guido Buchwald ihm das Objekt der Begierde übergeben hatte, reckte der Portugiese es schreiend in die Höhe - falsch herum.
2018: Der VfB singt und tanzt
Musik gehört in der jüngeren Vergangenheit zum Verein wie der Brustring zum Trikot. Auf dem Weg zum WM-Titel unterstützten die Weiß-Roten Benjamin Pavard, indem sie vor dem Viertelfinale der Franzosen gegen Uruguay ein Video samt Tanz- und Gesangseinlage aufnahmen.
In die Reihe der musischen VfB-Auftritte fügte sich auch das Weihnachtsvideo von 2012 bestens ein, darin probieren sich unter anderen Martin Harnik, Antonio Rüdiger und das japanische Duo Gotoku Sakai/Shinji Okazaki an Jingle Bells.
Mitte der 90er Jahre sang das „tragischen Dreieck“ mit Fredi Bobic, Marco Haber und Gerhard Poschner ihren Hit „Steh auf“ - benannt haben sie sich nach dem magischen Dreieck mit Giovane Elber, Krassimir Balakow und Bobic.