Die Handballerinnen des TV Obertürkheim haben in der abgelaufenen Saison den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Foto:  

Der Vorsitzende Jürgen Silberberger sieht den TV Obertürkheim auch im 125. Jahr gut aufgestellt.

Großes Aufheben um das 125-jährige Bestehen macht man beim TV Obertürkheim nicht. Am Freitag, 8. Juli, ab 19 Uhr findet ein Freizeit-Fußballturnier mit musikalischer Umrahmung des Musikvereins Obertürkheim und ab 22.30 Uhr mit DJ Sini statt. Am Samstag (13 Uhr) wird zum 43. Mal der Plätzles-Cup – das Handballturnier der Obertürkheimer Vereine und Institutionen – mit anschließendem Sommernachtsfest auf der Anlage in Rüdern durchgeführt. „Das passt, Geselligkeit ist ein großes Plus bei uns“, sagt Jürgen Silberberger, der gemeinsam mit Stefan Perl TVO-Vorsitzender ist, im „Mittwochswort“.

Herr Silberberger, was zeichnet den TVO aus ihrer Sicht aus?

Der TV Obertürkheim ist ein Ort der Begegnung, des Miteinanderseins. Ein Ort, an dem lebenslange Freundschaften entstehen. Gerade jetzt in dieser Zeit, in dem Individualismus an der Tagesordnung ist und Treffen immer mehr virtuell stattfinden, ist das analoge Netzwerk von Menschen wichtig.

Wie schwierig ist es heutzutage, einen Verein mit 490 Mitgliedern am Leben zu erhalten?

Das gelingt uns über die Jahre hinweg grundsätzlich ganz gut. Das hängt mit der familiären Atmosphäre und mit dem gegenseitigen Helfen zusammen. Anders könnten wir so lange nicht existieren.

Dennoch gibt es sicherlich Problemzonen, die sie auch beunruhigen.

Durchaus, bei unseren Ballsportarten haben wir im Nachwuchsbereich derzeit Probleme, können in verschiedenen Altersstufen keine Teams mehr stellen. Jedoch ist das kein neues Phänomen beim TVO. Aufs und Abs gab es bei uns schon immer, das flößt uns keine Angst ein. Wir spekulieren darauf, dass unsere Aktiven selbst Eltern werden und somit die Nachwuchsarbeit vorantreiben. Das hat schon häufig geklappt (lacht).

Eine Möglichkeit, um den Nachwuchs anzutreiben, wären Kooperationen mit anderen Vereinen, auch um die Kräfte zu bündeln. Wäre das ein Thema?

Vor x-Jahren war das mal ein Thema, das wir aber schnell wieder verworfen haben. In einem größeren Verein geht es häufig anonymer zu. Wie gesagt, bei uns ist es familiär und die Hilfsbereitschaft überwiegt, sodass wir immer noch genügend helfende Hände finden und haben.

Was waren für Sie in der jüngsten Vergangenheit die Highlights beim TVO?

Die Eröffnung der Ballsporthalle an der Augsburger Straße im Jahr 2004 war sicherlich ein Highlight. Die Ballsportarten haben enorm davon profitiert. Danach hatten wir sogar mal 600 Mitglieder zu verzeichnen. Die Heimspiele der Handballer – mittlerweile spielen außer den Herren auch die Frauen in der Bezirksliga – sind seitdem immer ein Treffpunkt der Obertürkheimer. Ebenso sind unsere Basketballer seit Jahren ein ständiger Vertreter in der Bezirksliga.

Apropos Mitgliederzahlen. Welche Spuren hat die Corona-Pandemie mit dem Stillstand im Sport hinterlassen?

Die Corona-Pandemie hat uns um die zehn Prozent an Mitgliedern gekostet, sodass wir aktuell so bei 490 liegen.

Der Verein ist 125 Jahre alt, was wünschen Sie dem Klub für die kommenden 125 Jahre?

Dass der TVO weiterhin ein Ort der Begegnung bleibt und sich die Mitglieder weiterhin wohlfühlen und gerne zu ihrem TVO gehen.