Petra Hammer organisiert die Themen-Weinproben. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Das Collegium Wirtemberg hat zur 125. Finissimo-Weinprobe eingeladen. Je nach Thema finden sich Kenner oder Anfänger in dem Gewölbekeller in Stuttgart-Uhlbach ein. Hin und wieder fließt dort sogar Wein aus Zeitungspapier.

Stuttgart - Rund 5000 Besucher, 15 000 Minuten Programm, 525 Weine und 1,2 Tonnen Brot – das ist die Bilanz aus zehn Jahren Themen-Weinprobe im Collegium Wirtemberg. Ihre erste Finissimo-Weinprobe ist Organisatorin Petra Hammer noch gut im Gedächtnis. „Das war am 21. Juni 2013“, sagt sie. Ihre Vorgängerin hatte für sie das Thema ausgesucht: der Vollmond und der Wein. „Da war ich erst einmal überfragt“, sagt sie und lacht. Nach ein bisschen Recherche aber, war die erste Unsicherheit überwunden, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge waren gefunden. Angefangen bei der Form von Weintraube und Mond bis hin zum Einfluss, den der Mond auf die Pflanzen haben kann, entstand so das Programm für die zweistündige Weinprobe.

Experten, Historiker oder Zauberer zu Besuch

Inzwischen ist Petra Hammer als Organisatorin routiniert und gibt an diesem Freitagabend anlässlich des 125. Jubiläums der Finissimo-Weinproben im Collegium Wirtemberg einen Rückblick in die vergangenen zehn Jahre. Seit Beginn 2009 finden diese jeden Monat mit einem speziellen Thema rund um den Wein statt. Der Rahmen mit Ort und Uhrzeit ist immer gleich, die Inhalte aber variieren. „Das macht das Konzept so spannend.“ Und gleichzeitig das Publikum sehr unterschiedlich. Je nach Thema finden sich Kenner oder Anfänger im Gewölbekeller der Kelter Uhlbach ein. An manchen Abenden wird tiefer in die Materie Wein eingetaucht. Dann geht es um bestimmte Rebsorten, Weinanbau oder Lagerung. An anderen Abenden steht die Unterhaltung im Fokus. Die Weinproben werden dann von Musik begleitet, es werden Experten eingeladen, Historiker, oder Zauberer wie an einem Abend, als Flaschen verschwanden und Wein aus Zeitungspapier floss. „Funk, Soul und Wein“, hießen die Weinproben etwa, bei „Fesche Dirndl und Wein“, wurde die Verkostung von einer Modenschau begleitet. An einem Abend war ein Tanzlehrer zu Gast. „Es gab zuerst Wein und dann wurde beschwingt getanzt“, sagt Petra Hammer.

Die Besucher stehen dicht gedrängt.

Beim Jubiläum am Freitagabend ist das Interesse an der Weinprobe groß, die Besucher stehen dicht gedrängt an den Stehtischen im Gewölbekeller. Zum Start reichen Petra Hammer und ihr Team einen Sekt zum Anstoßen. Im Anschluss folgen Riesling, Trollinger Wilhelm und Heroldrebe aus dem Geburtsjahr der Finissimo-Weinproben 2009 – letzteres ausgewählt von Martin Kurrle, dem Geschäftsführer vom Collegium Wirtemberg. „Der Wein war bisher im Archiv“, sagt Petra Hammer. Der Abend soll auch für die Mitarbeiter etwas Besonderes werden.