Der VfB Stuttgart hat auch in Leverkusen eine 1:2-Niederlage hinnehmen müssen. Die Bilder vom Spiel gibt es in unserer Fotostrecke. Foto: Bongarts

Wieder unglücklich, wieder verloren: Der VfB Stuttgart gerät heftig in den Sog nach unten. Bayer-Mann Derdiyok verhindert mit seinem späten Treffer zum 2:1 einen Punktgewinn der Schwaben in Leverkusen.

Wieder unglücklich, wieder verloren: Der VfB Stuttgart gerät heftig in den Sog nach unten. Bayer-Mann Derdiyok verhindert mit seinem späten Treffer zum 2:1 einen Punktgewinn der Schwaben in Leverkusen.

Leverkusen - Thomas Schneider schritt mit hängenden Schultern aus dem Innenraum der BayArena. Dem Coach des VfB Stuttgart war in diesen Minuten mehr als bewusst, dass die Situation für die Fußballprofis aus dem Schwabenland noch schwieriger geworden ist. Doch trotz des 1:2 (1:1) in Leverkusen will Schneider eines unbedingt vermeiden, um seine psychisch ohnehin angeschlagenen Spieler nicht noch mehr zu verunsichern: „Ich lasse das Wort Abstiegsgefahr verbal außen vor.“

Sechs Niederlagen in sieben Spielen, darunter zuletzt dreimal 1:2 gegen Mainz, Spitzenreiter Bayern und nun beim Tabellenzweiten Bayer, trotz jeweiliger 1:0-Führung. Es hakt beim VfB. Schneider will das Ganze aufarbeiten: „Man muss Spiel für Spiel analysieren und dann versuchen, die Dinge besser zu machen.“

Im Gegensatz zum VfB kam Bayer nach zuletzt drei Niederlagen in Folge aus der Krise. Erst glich Torjäger Stefan Kießling für den Tabellenzweiten in der 26. Minute zum 1:1 aus. „Joker“ Eren Derdiyok sorgte sechs Minuten vor Schluss mit seinem ersten Bundesligatreffer seit dem 18. November 2012 für die Entscheidung.

Der VfB war in der 12. Minute in Führung gegangen

Vor 28.714 Zuschauern war der VfB wie schon am Mittwoch gegen München in Führung gegangen, als Moritz Leitner (12.) mit einem höchst sehenswerten Linksschuss für das 1:0 und seinen ersten Treffer überhaupt in der Beletage des deutschen Fußballs sorgte. Erst schlug er nach einer leicht verunglückten Faustabwehr von Bayer-Keeper Bernd Leno unbeholfen fast am Ball vorbei, dann schlenzte der 21-Jährige das Spielgerät aus rund 23 Metern unhaltbar für den einstigen Stuttgarter Leno ins Netz.

Wenig später beendete Kießling seine vier Partien dauernde Torflaute und holte mit seinem 121. Treffer in der Bundesliga Miroslav Klose und Lothar Matthäus ein. Bayer setzte nach und gewann nun auch deutlich mehr Zweikämpfe. Der Südkoreaner Heung-Min Son traf die Querlatte (34.) und scheiterte in der 40. Minute am Fuß von Schwaben-Schlussmann Sven Ulreich. Auf der Gegenseite sorgte nur noch ein von Leno zur Ecke gelenkter Kopfball von Vedad Ibisevic für Gefahr (39.).

In der 56. Minute landete ein Schuss von Jubilar Gonzalo Castro, der wie Kapitän Simon Rolfes seinen 250. Erstligaeinsatz für Bayer feierte, am Außennetz. Kießling scheiterte per Kopfball an Ulreich (67.). Treffsicherer erwies sich Derdiyok, der elf Minuten nach seiner Einwechslung das 2:1 besorgte. Auf Seiten der Gäste vergab in der 88. Minute Torjäger Ibisevic in aussichtsreicher Position den möglichen Ausgleichstreffer.

Der letzte VfB-Sieg in der BayArena datiert vom 7. Februar 2009 (2:4). Der VfB feierte in Leverkusen aber auch mal eine Sternstunde: Durch ein 2:1 in Leverkusen wurden die Schwaben am 16. Mai 1992 Meister.

In dieser Aufstellung spielte der VfB Stuttgart: Ulreich - G. Sakai , Schwaab , Rüdiger , Rausch - Khedira (89. Cacau) , Leitner - Harnik (62. Maxim), Ti. Werner (79. Traoré) - Ibisevic , Abdellaoue