Donald Trump will die Uhr zurückdrehen. Er will als erste Amtshandlung aus dem Handelsabkommen TTP aussteigen. Foto: dpa

Donald Trump will aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP aussteigen. Doch auch ein US-Präsident kann die Globalisierung nicht per Dekret abschaffen, kommentiert unser Redakteur Knut Krohn.

Stuttgart - Lange hat Donald Trump geschwiegen. Jetzt hat sich der nächste Präsident der USA mit einem Paukenschlag zu Wort gemeldet. Er will aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP aussteigen. Im Wahlkampf hatte er seine Abneigung gegen solche Verträge mit seltsamen Abkürzungen wie NAFTA oder TTIP immer wieder deutlich gemacht, doch Trumps Ankündigung trifft den Rest der Welt nun ziemlich unvorbereitet.

Die Folgen der Globalisierung

Tatsache ist: der US-Präsident mag der mächtigste Mann der Welt sein, die Globalisierung kann er dennoch nicht per Dekret abschaffen. Die Weltwirtschaft ist unentwirrbar miteinander verflochten, das Freund-Feind-Schema funktioniert nicht. Das wird auch Donald Trump früher oder später zur Kenntnis nehmen müssen. Spätestens wenn Protektionismus und Isolationismus den US-Handel in eine Krise stürzen, wird der zukünftige Präsident die Pläne noch einmal überdenken müssen.

Trump sieht die USA im Handelkrieg

Verwirrend ist der angekündigte Ausstieg aus TTP allemal. War es nicht Trump, der immer wieder verkündet hat, alles Böse komme aus Peking und die USA befinde sich vor allem in einem Handelskrieg mit China? Doch gerade TTP wurde als Gegenpol zu Chinas dominanter Wirtschaftspolitik konzipiert. Das heißt, der Ausstieg der USA würde Peking stärken.

Investieren in Bildung

Es klingt zwar gut, den Freihandel für den Verlust von Arbeitsplätzen verantwortlich zu machen. Doch das ist zu kurz gedacht, die Welt ist komplizierter. Es ist nicht der grenzenlose Handel, sondern der technologische Wandel, der die Arbeitswelt verändert. Nicht Beschränkungen halten die Wirtschaft am Laufen, sondern Investitionen in die Zukunft eines Landes. Schulen und Universitäten müssen besser ausgestattet werden, um den jungen Menschen durch eine höhere Qualifizierung eine Zukunftsperspektive zu geben. Der Strukturwandel ist nicht aufzuhalten, Alte Mauern neue hochzuziehen ist keine Lösung.