Ludwig Romantschik Foto: Margret Rilling

Ludwig Romantschik hat seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Mönchfeld - Der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten.“ Davon ist Ludwig Romantschik überzeugt. Der aus dem Sudetenland stammende Jubilar hat am Mittwoch in der Altenwohnanlage Haus St. Ulrich des Caritasverbandes in Mönchfeld im Kreis der Familie seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der Bahnbeamte im Ruhestand war viele Jahre Hobbygärtner. Ludwig Romantschik hat seinen Schrebergarten an der Bahnstrecke nach Horb liebevoll gepflegt. Auch im Ruhestand war er sehr gern in seinem „Gärtle.“

Romantschik stammt aus dem Sudetenland. Nach der Schule absolvierte er zunächst eine Tischlerlehre, war dann als Schreiner in einem Sägewerk in Mankendorf tätig. Nach einem Arbeitsunfall schulte er zum Zugschaffner um. Im Februar 1941 wurde Romantschik in Bodenstadt mit Aloisia Lehnert getraut. Vor der Trauung hatte es stark geschneit; das Auto des Brautpaars blieb auf dem Weg zur Kirche in den Schneemassen stecken. Kurzerhand stiegen Braut und Bräutigam aus, um gemeinsam den Wagen den letzten halben Kilometer zur Kirche zu schieben. Man sagt ja, dass es Glück bringt, wenn es in den Brautschleier regnet, aber Schnee erfüllt wohl auch diesen Zweck. Trotz der unseligen Zeit durch den Weltkrieg und den Verlust der Heimat führte das Ehepaar eine glückliche Ehe.

In den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkrieges war Ludwig Romantschik als Fernmelder bei der Reichswehr eingesetzt. Er war dann Kriegsgefangener in Frankreich und den USA. 1946 fing der Jubilar als Zugschaffner in Stuttgart an. Im „Postdörfle“ in der Nähe des Hauptbahnhofes fand sich vier Jahre später 1950 eine Wohnung für die Familie. 1952 wurde Ludwig Romantschik zum Oberzugschaffner und Beamten auf Lebenszeit ernannt.

Zum 100. Geburtstag gratulierte im Haus St. Ulrich die Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer, der Caritasdirektor Raphael Graf von Deym und Helmut Riker von der Eisenbahnergewerkschaft, der Ludwig Romantschik seit mehr als 65 Jahren angehört.