Marc Schnatterer (re.) gegen Frankfurts Mijat Gacinovic: Der 1. FC Heidenheim hielt im DFB-Pokal-Achtelfinale voll dagegen. Foto: dpa

Marc Schnatterer und Kevin-Prince Boateng standen sich zuletzt vor 13 Jahren gegenüber. Beim DFB-Pokal-Spiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und Eintracht Frankfurt hatte Schnatterer erneut das Nachsehen – dennoch macht die Leistung Mut für 2018.

Heidenheim - Es war schon 23.20 Uhr in dieser bitterkalten Nacht auf der Ostalb, als der Schlusspfiff in der Voith-Arena ertönte. Die Spieler des Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim sanken zu Boden. Aus Enttäuschung über das nervenaufreibende 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gegen den Bundesliga-Achten Eintracht Frankfurt. Aber auch aus Erschöpfung.

Sie hatten vor den 11 000 Zuschauern alles aus sich herausgeholt in diesem packenden Pokalkampf um den Einzug ins Viertelfinale (6. und 7. Februar/Auslosung 7. Januar. FCH-Trainer Frank Schmidt munterte noch auf dem Spielfeld jeden einzelnen aus seiner Mannschaft auf. Kurze Zeit später verkündete der Mr. Heidenheim seine optimistische Botschaft auch nach außen: „Das ist der Maßstab für uns in der zweiten Liga. So eine Leistungsbereitschaft und so ein Zusammenhalt. Auch so eine Körpersprache“, sagte Schmidt. Und sein Kapitän Marc Schnatterer, der in der 96. Minute zum 1:1 getroffen hatte, ergänzte nach dem Duell auf Augenhöhe gegen den Vorjahresfinalisten: „Hinten raus war der Kräfteverschleiß bei uns vielleicht spürbarer, aber jeder hat alles gegeben. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben.“

2004 verliert Schnatterer mit dem SGV Freiberg gegen Boatengs Hertha

Für den 32-Jährigen wäre ein Triumph im ersten Heidenheimer Pflichtspiel der Vereinsgeschichte gegen die Eintracht auch eine persönliche Revanche gegen Frankfurts Mittelfeldstrategen Kevin-Prince Boateng gewesen. Im DFB-A-Junioren-Vereinspokal-Finale 2004 hatte Schnatterer im Berliner Jahn-Sportpark gegen Boateng mit 0:5 das Nachsehen. Schnatterer spielte damals (gemeinsam mit Ex-Kickers- und VfB-II-Stürmer Marco Grüttner) für den SGV Freiberg, Boateng für Hertha BSC.

Dreizehneinhalb Jahre später ging es bedeutend enger zu in der Neuauflage des ungleichen Duells Schnatterer gegen Boateng. Und der in Bönnigheim groß gewordene „Schnatti“ zog daraus viel Mut und Kraft für die Liga: „Wir können stolz sein auf unsere Leistung und darauf aufbauen.“

Auf Platz 15 überwintern die Heidenheimer in ihrem vierten Jahr in der zweiten Liga. Nur ein Rang und drei Punkte trennen sie vom Relegationsplatz. Nach einem schwachen Saisonstart holte das Schmidt-Team zuletzt aber 14 Punkte aus sieben Spielen. Die Tendenz ist steigend, dennoch wird der Weg aus dem Tabellenkeller kein Selbstläufer.

Neuzugang trotz verpasstem Geldregen ein Thema

Da würde vor dem Wiederbeginn am 24. Januar 2018 (20.30 Uhr) gegen Tabellennachbar Eintracht Braunschweig beim FCH keiner Nein zu einem brauchbaren Neuzugang sagen. „Es kann durchaus sein, dass noch etwas passiert“, sagte FCH-Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald. Nach dem Aus in der bitterkalten Pokal-Nacht, muss es jetzt eben nur ohne den warmen Geldregen von rund 1,2 Millionen Euro für den Sprung ins Viertelfinale gehen.