Gibt seit neun Jahren in Heidenheim die Richtung vor: FCH-Trainer Frank Schmidt Foto: Baumann

Wo ein Trainer fliegt, kursiert meistens auch sein Name. Frank Schmidt hat den 1. FC Heidenheim von der Oberliga in die zweite Liga geführt. „Es gab schon viele, die wegen Frank angefragt haben“, sagt FCH-Geschäftsführer Holger Sanwald. Doch Schmidt hat einen Vertrag bis 2020 unterschrieben.

Heidenheim - Sein Name fällt immer wieder, wenn woanders ein Fußballtrainer fliegt. Frank Schmidt hat den 1. FC Heidenheim von der Oberliga in die zweite Liga geführt. Er hat das schnelle Umschaltspiel auf der Ostalb nahezu perfektioniert, ist aber taktisch flexibel und legt zuallererst Wert auf eine geordnete Defensive. Auch beim VfB Stuttgart wird die Arbeit des 41-Jährigen hoch geschätzt. Was nicht zwingend heißt, dass er in der aktuellen Situation als der geeignetste Kandidat für die Zorniger-Nachfolge gesehen wird.

Es gab schon einige Anfragen anderer Clubs

Wenn dem doch so wäre? Holger Sanwald muss schmunzeln: „Es gab schon viele, die wegen Frank angefragt haben“, verrät Heidenheims Geschäftsführer vor dem Schlagerspiel an diesem Freitag (18.30 Uhr/Voith-Arena) gegen Spitzenreiter SC Freiburg und fügt mit der Miene des zutiefst Überzeugten hinzu: „Das ist doch eine Auszeichnung für den Trainer und für unsere Arbeit.“ Sorgen, dass ihm der Baumeister des Erfolgs abhandenkommt, hat er nicht. Schmidt hat einen Vertrag bis 2020. „Da ist auch keine Klausel drin“, behauptet Sanwald und sagt auch gleich, warum: „Frank hat sich bewusst entschieden, dass wir gemeinsam den Verein weiterentwickeln.“ Weiterentwickeln heißt, kurzfristig so schnell als möglich den Klassenverbleib zu sichern. Mit Platz acht und 20 Punkten befindet sich der FCH im oft kniffligen zweiten Jahr nach dem Aufstieg im Soll – trotz zuletzt zwei Heimniederlagen hintereinander. Mittelfristig steht die Etablierung im Unterhaus auf dem Plan, langfristig der Sprung in die Bundesliga. „Wir beschränken uns nicht im Kopf“, sagt Sanwald.

Glückwunsch-SMS an Kramny

Das sieht Frank Schmidt ganz genauso. Dass sein Name beim VfB kursiert, lässt ihn kalt. Interimstrainer Jürgen Kramny hat er eine Glückwunsch-SMS geschrieben. Mehr sagt er nicht. „Ich habe mir angewöhnt, grundsätzlich nichts zu kommentieren. Mich interessiert nur unser Spiel gegen den SC Freiburg“, sagt der Ex-Profi (u. a. Alemannia Aachen und Waldhof Mannheim). Das 15 000 Zuschauer fassende Stadion wird wohl ausverkauft sein. Es ist ein Saisonhöhepunkt für den Verein. Und ein Spiel, das den kometenhaften Aufstieg der Heidenheimer Fußballer verdeutlicht. 2009 traf der FCH noch in der Regionalliga auf Freiburgs zweite Mannschaft. Schmidt muss lachen, wenn er an die Duelle denkt: „Der SC hat uns mit seinem gepflegten Kurzpassspiel hergespielt, aber wir haben immer gewonnen. Das darf am Freitag ruhig genauso ablaufen.“ Geradeheraus zu sein gehört zu den Markenzeichen von Schmidt. „Frank vereint viele Dinge in sich. Er ist ehrlich, korrekt, loyal, hoch qualifiziert und mit unfassbarem Ehrgeiz ausgestattet“, sagt Sanwald.

Bereits im neunten Jahr Trainer beim FCH

Im neunten Jahr trainiert Schmidt nun schon den FCH. Er ist nicht der einzige Dauerbrenner. Holger Sanwald begann 1994 als Abteilungsleiter, Klaus Mayer ist seit der Abspaltung der Fußballer vom Heidenheimer SB 2007 Präsident, Kapitän Marc Schnatterer seit 2008 am Ball. Schmidt schätzt diese Kontinuität im Umfeld: „Es wird grandios gearbeitet, sehr solide gewirtschaftet, wir haben ein unglaubliches Vertrauensverhältnis, das vielleicht einmalig ist im Profigeschäft“, sagt der gebürtige Heidenheimer. Da fällt es nicht leicht, andere Angebote anzunehmen. Selbst wenn sie aus der Bundesliga kommen sollten.