Es hat nicht sollen sein: Die Bayern schlagen den VfB am letzten Spieltag mit 1:0. Foto: Bongarts

Es hätte fast zum Unentschieden gereicht: Gegen müde wirkende Bayern hat der VfB Stuttgart bis zur 92. Minute das 0:0 gehalten. Erst in der Nachspielzeit landete der Schuss von Claudio Pizarro im Kasten von Ulreich.

Es hätte fast zum Unentschieden gereicht: Gegen müde wirkende Bayern hat der VfB Stuttgart bis zur 92. Minute das 0:0 gehalten. Erst in der Nachspielzeit landete der Schuss von Claudio Pizarro im Kasten von Ulreich.

München - Am Tag der großen Meisterfeier hat sich der FC Bayern noch nicht in Topform für das DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund gezeigt. Eine Woche vor dem Endspiel der beiden besten deutschen Fußball-Teams in Berlin sorgte Joker Claudio Pizarro erst in der Nachspielzeit für den 1:0 (0:0)-Sieg gegen den schon vor dem letzten Spieltag geretteten VfB Stuttgart.

71.000 Zuschauer in der ausverkauften Münchner Arena erlebten am Samstag mit, wie die 90 Minuten überlegene, aber erst mit dem zehnten Saisontor von Pizarro (90.+2) erfolgreiche Elf von Trainer Pep Guardiola den 29. Saisonsieg einfahren konnte. Damit konnten die Münchner die Liga-Bestmarke aus der vergangenen Triple-Saison einstellen. Sie kamen in der Abschlusstabelle zudem auf 90 Punkte.

Der Feier-Fahrplan nach dem Abpfiff sah zunächst im Stadion die Übergabe der Meisterschale durch Ligapräsident Reinhard Rauball an Bayern-Kapitän Philipp Lahm vor. Nach einer Jubelfahrt in einem Meistertruck in die Innenstadt wollten sich Guardiola und seine Meisterspieler auf dem Münchner Rathausbalkon ihren Anhängern präsentieren. „Eine weitere unglaubliche Saison - danke Jungs!“, stand im Stadion auf einem großen Banner in der Fankurve.

Ohne die angeschlagenen Philipp Lahm, Franck Ribéry und Mario Götze und den gesperrten Jérome Boateng starteten die Bayern wild entschlossen: Nach elf Sekunden hatte Thomas Müller die erste große Chance, zielte aber nach Flanke von David Alaba bei seinem Volleyschuss knapp daneben. Danach lief nur noch wenig zusammen, Tempo und Ideen fehlten. Die Stuttgarter gerieten im womöglich letzten Bundesligaspiel unter Retter Huub Stevens kaum in Verlegenheit, konnten offensiv aber auch nur wenig bewegen.

Sorge um Schweinsteiger

Mario Mandzukic bemühte sich im verlorenen Fernduell mit dem Dortmunder Robert Lewandowski um die Torjägerkanone vergeblich im Angriffszentrum. Der starke VfB-Keeper Sven Ulreich parierte einen Distanzschuss des glücklosen Kroaten (26.), der von Guardiola in der 64. Minute ausgewechselt wurde.

Eine gute Kopfballchance hatte auch Bastian Schweinsteiger (28.). Kurz darauf humpelte der Nationalspieler nach einem Schlag aufs linke Knie vom Platz; ein Umstand, der auch Bundestrainer Joachim Löw im Hinblick auf die Weltmeisterschaft beunruhigen dürfte.

Die Bayern waren auch nach der Pause bemüht, Druck aufzubauen. Aber vieles blieb Stückwert, auch der emsige Arjen Robben fand die entscheidende Lücke nicht. Zumal Ulreich ein starker Rückhalt der unter Stevens kompkater gewordenen VfB-Defensive war. Einen scharfen Schuss von Robben wehrte der Schlussmann reaktionsschnell ab (61.). Der für Mandzukic eingewechselte Angreifer Pizarro schoss nach feiner Vorarbeit von Alaba aus kurzer Distanz über das Tor (74.). Auch Robben fand noch einmal seinen Meister im herausragend haltenden Ulreich (86.), der aber in der Nachspielzeit gegen den satten Schuss von Pizarro machtlos war.

Glück hatten Bayern-Verteidiger Dante, der nach einer wilden Grätsche in der gegnerischen Spielhälfte gegen Ex-Nationalspieler Cacau mit der Gelben Karte davonkam (67.), sowie Arthur Boka. Der Ivorer hätte in seinem letzten Spiel für den VfB wegen wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt werden müssen. Bei beiden Profis ließ Schiedsrichter Bastian Dankert Gnade vor Recht ergehen.

So spielte der VfB Stuttgart: Ulreich - Sakai, Rüdiger, Niedermeier, Boka (45. Didavi) - Gruezo, Gentner - Rausch, Maxim (78. Werner), Traoré - Ibisevic (65. Cacau)