Der VfB Stuttgart hat sein Heimspiel gegen Holstein Kiel verloren. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Vor der Länderspielpause setzte es schon eine 1:2-Heimpleite gegen Wehen-Wiesbaden und auch im Spiel gegen Holstein Kiel ging der VfB Stuttgart als Verlierer vom Platz. Holger Badstuber sieht die gelb-rote Karte.

Stuttgart - Vor dem Spitzenspiel gegen den Hamburger SV steckt der VfB Stuttgart unerwartet in der Krise. Gegen Holstein Kiel verloren die Schwaben am Sonntag zu Hause 0:1 (0:0) und patzten damit wie schon beim 1:2 gegen Schlusslicht Wehen Wiesbaden vor eigenem Publikum gegen einen klar unterlegenen Gegner. Je nach Ausgang des direkten Duells zwischen dem HSV und Arminia Bielefeld kann der VfB am Montag noch auf Rang drei der 2. Fußball-Bundesliga rutschen.

Nach der Gelb-Roten Karte von Holger Badstuber (53. Minute) waren die Schwaben vor 54 176 Zuschauern zudem lange in Unterzahl und gerieten nur Sekunden nach dem Platzverweis in Rückstand. Jae Sung Lee traf per Kopf zum 1:0 (55.). Emiliano Insua verlor in zentraler Position das Kopfballduell gegen Lee und Torwart Gregor Kobel stand etwas zu weit vor seinem Kasten. Der bis dato erneut souverän spielende Badstuber hatte nach einem Foul an der Mittellinie die zweite Gelbe Karte gesehen und war wild schimpfend vom Platz gestiefelt.

Der größte Unruheherd war aber lange Silas Wamangituka

Der Platzverweis und die Führung nur Sekunden später veränderten die Begegnung in ihrem Verlauf nur unwesentlich. Im Gegensatz zur verschlafenen Anfangsphase gegen Wiesbaden war der VfB dieses Mal schon von Beginn an in der Partie, kam zu Chancen und spielte seine technische und individuelle Überlegenheit aus. Philipp Förster machte in der auf sechs Positionen veränderten Mannschaft als Vertreter des verletzten Daniel Didavi hinter den beiden Spitzen eine gute Partie. Der größte Unruheherd war aber lange Silas Wamangituka.

Der 20 Jahre alte Kongolese war bis zu seiner Auswechslung in der 79. Minute an nahezu jeder gefährlichen Aktion in der Offensive beteiligt und beeindruckte durch seine Athletik und Körperbeherrschung. Auch die größte Chance der ersten Halbzeit hatte er, sein Schuss aus etwa sechs Metern krachte aber an die Unterkante der Latte.

Wie in allen Partien dieser Saison war also erneut der fahrlässige Umgang mit den eigenen Chancen das größte Problem. Kapitän Marc Oliver Kempf (9.), Förster (11.), Nicólas González (13./25./45.) oder die eingewechselten Mario Gomez (81.) und Tanguy Coulibaly (85.) - sie alle waren überhastet, nicht präzise genug oder hatten Pech.

Kiel schlampte zwar ebenfalls, wie etwa Janni Serra (12./24.) in der ersten Hälfte und Makana Baku frei vor Kobel in der zweiten Hälfte (69.), nutzte aber die eine Gelegenheit durch Lee. Finn Porath vergab in der Nachspielzeit die große Chance zum 2:0.