Die Grundversorgung in Birkach ist trotz der Penny-Schließzeit gesichert Foto: dpa

Die Aktion der städtischen Wirtschaftsförderung zur Überbrückung der zweimonatigen Penny-Schließzeit im Stadtbezirk Birkach wurde erneut überarbeitet. Der Grund: Ein anderer Einzelhändler fühlte sich übergangen.

Birkach - Hin und her ging es in den vergangenen Tagen bei der Frage, wie in Birkach die Schließzeit des Penny-Marktes überbrückt werden kann. Wie berichtet, gab es eigentlich schon einen Plan. Den hat die städtische Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem Hofladen an der Törlesäckerstraße und der Bäckerei-Filiale direkt neben dem Penny-Markt entwickelt; der Gewerbe- und Handelsverein (GHV) „Birkach aktiv“ ist auch mit im Boot.

Mit mehr Produkten als sonst und erweiterten Öffnungszeiten sollte der wegen Umbauarbeiten für zwei Monate fehlende Supermarkt kompensiert werden. Tatsächlich hat aber nur der Hofladen Sortiment und Zeiten erweitert. Beim Bäcker bleibt alles beim Alten. Er wurde in die Aktion aufgenommen, weil viele Kunden dachten, er würde ebenfalls schließen, denn der Laden ist im selben Gebäude wie der Supermarkt, erklärt Ines Aufrecht, die Leiterin der Wirtschaftsförderung. Wie berichtet, sollte die Aktion eigentlich nach der Penny-Schließung am vergangenen Mittwoch mit Flyern und Bannern beworben werden.

Auch Metzgerei wollte Grundsicherung anbieten

Doch die örtliche Metzgerei meldete nun auch Anspruch an. Denn sie und ihre Familie hätten längst auch eine Aktion für die Schließzeit geplant, erzählt die Geschäftsführerin Michaela Özyüce. Sie bietet Produkte zur Grundsicherung wie Mehl oder Butter an, zudem sollte den Kunden angeboten werden, dass die Metzgersleut Obst und Gemüse für sie bestellen. Natürlich wären sie gerne Teil des von Stadt und GHV unterstützen Konzepts. „Ich finde es schade, dass wir nicht miteinbezogen wurden“, sagt Michaela Özyüce. Ehrlich gesagt seien sie gar nicht auf die Idee gekommen, zu fragen, sagen Wirtschaftsförderung und Walter Haag, der Vorsitzende von „Birkach aktiv“, auf Nachfrage. Der Besitzer des Hofladens habe sich von sich aus an die Wirtschaftsförderung gewandt, und daher habe man mit ihm geplant.

Ob die Metzgerei ihre Aktion – anders als Özyüce berichtet – erst ins Leben gerufen hat, als sie von der Konkurrenz erfahren hat, darüber werden von den Beteiligten unterschiedliche Meinungen geäußert. Ebenso variieren die Aussagen darüber, ob man in der Planung des Konzepts sogar an den Metzger gedacht, den Gedanken aber doch wieder beiseitegeschoben habe.

Alle wollen eine gemeinsame Lösung finden

Diese Fragen beschäftigen die Wirtschaftsförderung, Walter Haag von „Birkach aktiv“ und auch die Metzgerin aber nicht mehr. So sagen es alle. Vielmehr gehe es allen darum, schnell eine gemeinsame Lösung zu finden. Und diese ist auch schon erarbeitet: Die Metzgerei druckt nach Vorlage der Hofladen- und Bäcker-Flyer eigene Handzettel. Verteilt werden dann alle zusammen. Auf den Bannern wird zudem ein Metzgerei-Aufkleber angebracht. „Das ist eine gute Lösung“, sagt Michaela Özyüce. Es gehe doch nur um die Kunden.

Obst und Gemüse bekommen die nun doch nicht in der Metzgerei. Die Wirtschaftsförderung hat die Geschäftsführerin gebeten, diese Waren aus dem Sortiment zu nehmen wegen der Konkurrenz zum Hofladen. Dass dieser in der Übergangszeit auch Fleisch verkauft, bleibt unerwähnt. Einen weiteren Bäcker unweit des Penny gibt es in Birkach auch noch. Der hat sich bislang noch nicht beklagt. Die Wirtschaftsförderung hat ihm aber auch gleich angeboten, mitzumachen, sagt Ines Aufrecht. Prophylaktisch quasi. Stand Freitag gab es aber noch keine Reaktion.