Janusch Munkwitz ist Zwischennutzer im ehemaligen Treff bei Anna. Foto: Ina Schäfer

Für einige Wochen gibt es im Café Condesa am Marienplatz Kaffee, Snacks, Drinks und hausgemachte Kuchen. Betreiber Janusch Munkwitz darf zunächst bis Ende August die Räumlichkeiten des ehemaligen Treff bei Anna nutzen.

S-Süd - Nach so etwas war Janusch Munkwitz schon lange auf der Suche: ein kleines Tagescafé mit Barbetrieb an zentraler Stelle. Bisher betreibt der 34-Jährige das Bergamo am Hans-im-Glück-Brunnen; für einige Wochen hat er Anfang des Jahres das Fangelsbacher Eck an der Tübinger Straße für Partys zwischengenutzt. Den passenden Rahmen für ein Tagescafé aber hatte er bisher noch nicht gefunden – bis vor zwei Wochen, als er auf den kleinen 33 Quadratmeter großen Raum am Marienplatz gestoßen ist.

Kaum das Konzept eingereicht, ging alles ganz schnell: An einem Donnerstag hat der Vermieter dem Gastronomen die Schlüssel überreicht, am darauffolgenden Samstag war die Eröffnung seines Cafés Condesa in den ehemaligen Räumen des Treff bei Anna am Marienplatz.

Tagescafé mit Selbstbedienung statt Raucherkneipe

Das Konzept des kleinen Cafés ist das eines Delis, ein Tagescafé mit Selbstbedienung, es gibt Kaffee, Frühstück, Snacks, Drinks und hausgemachte Kuchen. „Wir möchten am Anfang lieber wenig anbieten, dafür aber gute Qualität“, sagt der 34-Jährige. Etwa was den Kaffee angeht: „Da experimentieren wir immer noch mit den Bohnen, um den perfekten Kaffee zu bekommen.“ Das Sortiment soll sich im Laufe der Zeit erweitern – da möchte man sich auch an den Wünschen der Gäste orientieren.

Als echter Renner hat sich bisher die aus England importierte Limonade erwiesen – sowie die Außenbestuhlung. „Die habe ich vom Flohmarkt in Transilvanien“, sagt Janusch Munkwitz. Viele Gäste hätten daran schon ihr Interesse bekundet. „Die bleibt aber unverkäuflich“, sagt er lachend. Auch die Inneneinrichtung hat der Architekt selbst zusammengestellt und gesammelt, vieles stammt vom Flohmarkt.

Die erste Dezentralisierung Stuttgarts

Schon kurz nach der Eröffnung hat das Condesa seine Stammgäste, auch wenn keine Zielgruppe benannt werden kann. „Es kommt genauso die ältere Dame aus der Nachbarschaft wie Eltern mit ihren Kindern“, sagt Janusch Munkwitz. Oder das übliche junge Marienplatz-Publikum, das sich zwischen Galao, Eiscafé und jetzt dem Condesa bewegt. Der Marienplatz als Ort für sein Café ist für den Gastronomen ein Glücksgriff: „Das ist die erste Dezentralisierung, die Stuttgart je hatte – im positiven Sinn“, sagt er. „Ein junges Café passt perfekt hierher.“ Zumindest bis Ende August: bis dahin gilt bisher der Mietvertrag.