Die Autobahn 8 bei Rutesheim muss wieder mal repariert werden Foto: factum/Bach

Der Flüsterbelag bleibt ein Sorgenkind: Auf der Autobahn 8 zwischen Rutesheim und Leonberg muss wieder geflickt werden. Weil der Asphalt auf einem 80 bis 100 Meter langen Teilstück bröckelt, gilt für Autofahrer vorerst Tempo 100.

Stuttgart/Rutesheim - Der Flüsterbelag bleibt ein Sorgenkind: Auf der Autobahn 8 zwischen Rutesheim und Leonberg muss wieder geflickt werden. Weil der Asphalt auf einem 80 bis 100 Meter langen Teilstück bröckelt, gilt für Autofahrer vorerst Tempo 100.

Schon in den vergangenen beiden Jahren waren auf dem Autobahnabschnitt größere Sanierungen notwendig. Der Belag erweist sich kaum widerstandsfähig gegen den Druck der Verkehrsmassen – besonders nicht die rechte Spur mit täglich 12 000 Lastwagen. Im vergangenen Herbst mussten binnen einer Woche zwei Kilometer saniert werden. „Der jetzt betroffene Abschnitt war da noch in Ordnung“, sagt Robert Hamm vom Regierungspräsidium Stuttgart, „doch der Frost hat jetzt auch dort dem Belag zugesetzt.“ Die Stelle wurde provisorisch mit Kaltbitumen ausgebessert, in den nächsten Tagen steht die Notsanierung mit Standard-Asphalt an. „Das hängt freilich von der Witterung und den Temperaturen ab“, so Hamm.

Längst ist die Euphorie um den Flüsterbelag verflogen. Der sogenannte offenporige Asphalt, kurz Opa, war beim sechsspurigen Ausbau der A 8 im Jahr 2008 verwendet worden, um die Anwohner der knapp elf Kilometer langen Strecke zwischen Heimsheim und Leonberg vom Lärm zu entlasten. Doch der Belag war innerhalb von sechs Jahren fast wieder weggebröselt. Opa sieht ganz schön alt aus.

„Die Auswahl des Belags ist ein Spagat“, sagt der Sprecher des Regierungspräsidiums, „einerseits ist das eine hoch belastete Strecke, andererseits müssen Lärmgrenzwerte beachtet werden.“ Die Anwohner hätten einen Anspruch darauf, dass der Lärm so gering wie möglich ausfällt. Doch nach dem 103 Millionen Euro teuren Bau des Teilstücks zwischen Heimsheim und Leonberg sieht es nun danach aus, dass das Ausbessern maroder Stellen zu einem Dauerzustand zu werden droht. Der Schaden an Autobahnkilometer 220 könnte im Frühjahr bei einer großflächigen Sanierung wieder in den Flüsterstatus versetzt werden.

Landesverkehrsminister Winfried Hermann setzt auf eine andere Asphaltmischung, die allerdings noch nicht zugelassen ist. Die soll eher an eine Haltbarkeit von zehn Jahren herankommen. So lange gilt für Autofahrer Richtung München ein sogenannter Geschwindigkeitstrichter: Erst Tempo 120, dann Tempo 100. Die wenigsten halten sich dran.