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Am Bahnhof ist ein zweiter Bauzaun errichtet worden - beim ehemaligen Busbahnhof.

Stuttgart - Geschützt von einem Großaufgebot mit 150 Polizisten ist in der Nacht zum Dienstag ein zweiter Bauzaun am Hauptbahnhof errichtet worden - diesmal rund um das Areal des einstigen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB). Die Aufbauarbeiten wurden mit einer Wagenburg aus Polizeifahrzeugen abgeriegelt. "Damit wollten wir Störer und Sitzblockierer abhalten", so Polizeisprecher Stefan Keilbach. Das war freilich gar nicht notwendig: Während der Nacht-und-Nebel-Aktion, die von 1 bis 2.15 Uhr dauerte, hatten sich nur eine Handvoll Stuttgart-21-Gegner am Schlossgarten eingefunden. Sie waren offenbar von der Blitzaktion überrascht worden.

Die Fläche des alten ZOB soll bei den Bauarbeiten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 als Lagerplatz, aber auch im Zusammenhang mit einer Grundwasseraufbereitungsanlage am Südausgang genutzt werden. Polizeipräsident Siegfried Stumpf begutachtete noch in der Nacht zufrieden das Resultat seiner Überraschungsaktion. Die Projektgegner zeigten sich über den Punktsieg der Bahn gelassen: "Man muss nicht jedem Gartenzaun hinterherrennen", sagt Carola Eckstein von den Parkschützern, "es gibt noch genügend Aktionsspielraum." Der zum Abriss freigegebene Nordflügel sei der wichtigere Schauplatz der Protestaktionen.