Migrantinnen in Deutschland. (Symbolbild) Foto: dpa

Seit dem Jahr 1992 war Deutschland nicht mehr so attraktiv für Zuwanderer wie heute. Das Statistische Bundesamt hat am Donnerstag die Zahlen für 2014 veröffentlicht.

Wiesbaden - Deutschland ist als Zuwanderungsland so attraktiv wie seit Jahrzehnten nicht mehr. 2014 zogen 1,46 Millionen Menschen aus dem Ausland nach Deutschland - die höchste Zahl seit 1992, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Im Vergleich zum Jahr 2013 betrug der Anstieg 19 Prozent beziehungsweise 238.000 Zuzüge. Die Zahlen basieren auf vorläufigen Ergebnissen.

914.000 Menschen zogen 2014 aus Deutschland fort, das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit lebten im vergangenen Jahr 550.000 Bürger mehr im Land als im Jahr davor („Wanderungssaldo“). Auch das war der höchste Wert seit 1992.

1,34 Millionen Zuwanderer hatten keinen deutschen Pass: 21 Prozent mehr Ausländer zogen zu als 2013. Ihr Wanderungsüberschuss betrug 577.000 Personen. Dagegen blieb die Zahl der Zuzüge von Spätaussiedlern oder deutschen Rückkehrern konstant. Der Wanderungsverlust bei Bundesbürgern lag bei 26.000 Personen.

Meiste Zuwanderer stammten aus der EU

Die meisten ausländischen Zuwanderer stammten aus der Europäischen Union. 2014 kamen mehr Italiener (Wanderungsüberschuss plus 13 Prozent), während die Zuwanderung aus Spanien (minus 26 Prozent) und Griechenland (minus 29 Prozent) rückläufig war.

Aus Osteuropa stieg der Wanderungsüberschuss vor allem bei Rumänen (plus 52 Prozent), Bulgaren (plus 61 Prozent) und Kroaten (plus 115 Prozent). Die meisten ausländischen Zuwanderer stammten nach wie vor aus Polen: 191.000 Zuzüge, Wanderungsüberschuss 59.000 Menschen.

Der Blick auf die europäischen Staaten außerhalb der EU zeigt, dass deutlich mehr Menschen aus Serbien (plus 125 Prozent), dem Kosovo (plus 176 Prozent) und Albanien (plus 483 Prozent) kamen. Aus Afrika kamen ebenfalls mehr Menschen: Der Wanderungsüberschuss betrug 47.000 Personen oder plus 60 Prozent. Spitzenreiter waren Somalia, Nigeria und Tunesien. Die Einwanderung aus Asien stieg im Saldo um 91 Prozent. Aus dem Bürgerkriegsland Syrien kamen 62.000 Menschen (plus 271 Prozent).