Am 21. Januar ist der Tag der Jogginghose. (Symbolbild) Foto: dpa

An der Jogginghose scheiden sich die Geister. Bei einigen ist sie als Proll-Look verpönt, doch manchen Ganoven gilt sie anscheinend als unverzichtbar.

Berlin - Nicht nur zum Tag der Jogginghose kämpfen Freunde der ausgebeulten Sportkleidung um gesellschaftliche Anerkennung für das umstrittene Kleidungsstück. Einige Menschen mit krimineller Energie schätzen neben der Bequemlichkeit auch den Nutzen des weiten Schnitts. Ungewöhnliche Beispiele für Straftaten im Schlabberlook:

Jogginghose als Terrarium: „Unregelmäßige Wölbungen“ in der weiten Hose eines Kanadiers kamen US-Polizisten verdächtig vor. Bei einer Kontrolle an der Grenze fanden sie die Lösung: Der 27-jährige hatte sich 51 lebende Schildkröten an den Körper geklebt. Er wollte die in den USA gekauften Tiere von Kanada aus nach China verkaufen, was ihm mehr Geld eingebracht hätte. Doch der Schmuggel ging in die Hose: Im vergangenen Dezember sprach ihn ein Gericht im US-Bundesstaat Michigan schuldig. Dem Mann drohen nun bis zu zehn Jahre Haft.

Jogginghose für starke Raucher: Am Zigarettenregal eines Supermarkts im schwäbischen Laichingen ließ sich im Mai 2015 ein Ladendieb von seinen Komplizen mehr als 100 Schachteln mit Glimmstängeln in die Jogginghose stopfen und flüchtete. Eine Kassiererin nahm die Verfolgung auf. Mit vollen Hosen ist schlecht rennen, darum trennte sich der Langfinger von seiner Beute - mit Erfolg, er kam davon.

Hose in der Hose in der Hose

Hose in der Hose in der Hose: Ein Mann in Wesseling bei Köln musste im März 2014 vor der Polizei gleich vier Hosen herunterlassen. In der Umkleidekabine eines Geschäfts hatte der Ladendieb drei neue Jeans und seine alte Jogginghose übereinandergezogen. Ein Kaufhausdetektiv bemerkte den seltsamen Gang des Kunden und rief die Polizei.

Jogginghose als Tresor: Zöllnern in Weil am Rhein an der Grenze zur Schweiz fiel im August 2010 ein nervöser Autofahrer mit „unnatürlichen Ausbuchtungen“ am Körper aus. Der Grund: Unter seinem weiten Beinkleid trug der 50-Jährige eine Jogginghose. Diese war unten an den Beinen zugeklebt und mit 50-Euro-Scheinen vollgestopft. Zusammen mit seiner Frau wollte er insgesamt 82 000 Euro heimlich über die Grenze schaffen.

Jogginghose als Uniform: Im Schlabberlook statt in Uniform wollten zwei falsche Polizisten im Februar 2011 auf der A3 bei Frankfurt/Main Autos kontrollieren. Einem Fahrer fiel neben der ungewöhnlichen Garderobe der angeblichen Ordnungshüter auch deren deutliche Alkoholfahne auf. Er fuhr davon und alarmierte echte Polizisten, die ihre dilettantischen „Kollegen“ kurz danach festnahmen.