Vorbild Schwäbisch Gmünd: Die Stadt an der Rems hat das Thema „Stadt am Fluss“ beispielhaft umgesetzt, finden die Organisatoren des Projekts „Zukunft Bad Cannstatt“. Stuttgart könnte sich davon etwas abschauen. Foto: Herschmann

Vertreter örtlicher Institutionen feilen derzeit im gleichnamigen Projekt an der Zukunft Bad Cannstatts. Im November präsentieren sie ihre Ergebnisse. Danach sollen auch die Bürger Initiative zeigen.

Bad Cannstatt - Ein Prozess der Annäherung – so lautet der Untertitel des Projekts „Zukunft Bad Cannstatt“, an dem derzeit zahlreiche Vertreter von örtlichen Parteien, Vereinen und Verbänden arbeiten. Mitten in diesem befindet sich aktuell die Reihe, die von der Volkshochschule veranstaltet und vom Bezirksamt federführend geleitet wird. Von Herbst an werden die Ergebnisse aus den vier Arbeitsgruppen, die derzeit tagen, in vier Veranstaltungen präsentiert. Dann sind auch die Bürger gefragt.

Es ist eine Initiative, die vor allem durch das Engagement der einzelnen funktioniert. „Bisher hat das ganze Projekt 200 Euro gekostet und die habe ich aus eigener Tasche bezahlt“, erzählt Dietrich Haaf. Der Cannstatter Grüne ist mit seinem Parteikollegen Peter Mielert der Initiator von „Zukunft Bad Cannstatt“. „Es ist aber keine Grünen-Veranstaltung“, wird der Bezirksbeirat Mielert nicht müde zu betonen. Er hatte einst bei der Stadtverwaltung beantragt, dass diese eine entsprechenden Zukunftswerkstatt ins Leben ruft, betreut und moderiert – die Stadt lehnte das jedoch ab. An ihrer statt konnte die Volkshochschule Stuttgart als Partner gewonnen werden.

Vier Gruppen nehmen den Bezirk unter die Lupe

Beim Auftakt im vergangenen März wurden vier Arbeitsgruppen gegründet, die seither die Vergangenheit und den Ist-Zustand unter die Lupe nehmen, Wünsche sammeln und einen Blick in die Zukunft Bad Cannstatts werfen. Ihre Arbeit mündet in vier Veranstaltungen am 10. und 24. November, am 1. Dezember und am 12. Januar im Kursaal.

Die Ausgestaltung der Abende ist ganz unterschiedlich. Es soll Workshops zum Mitmachen geben, aber auch Podiumsdiskussionen. Inzwischen konnten die Veranstalter örtliche Schulen ins Boot holen. Unter ihnen wird der „Cannstatter Zukunftspreis“ ausgeschrieben und im Herbst an die Schüler mit der kreativsten Arbeit zur möglichen Zukunft Bad Cannstatts verliehen. Dabei können sie sich an den fünf Themenblöcken, die die Projektgruppen beackern, orientieren: Arbeit und Wirtschaft, Freizeit und Kultur, Städtebau und Wohnen, Mobilität und Bürgerschaft.

Experten werden eingeladen

Derzeit akquirieren die Organisatoren Gäste für die Abende, darunter Redner aus der Stuttgarter Stadtverwaltung, Experten wie etwa vom Städtebau-Institut der Universität Stuttgart oder auch ein Gast aus Schwäbisch Gmünd. Die Stadt an der Rems ist laut Dietrich Haaf ein Vorbild, so kreativ wie sie das Thema Stadt am Fluss umgesetzt hat. Im Zuge der Landesgartenschau wurde dort das Flussufer umgestaltet.

Bei und nach den Veranstaltungen im Herbst seien dann alle Bürger gefragt. Aus den präsentierten Ideen heraus sollen Projekte entstehen, für welche die Bürger selbst die Initiative ergreifen, so die Vision der Organisatoren. „Vielleicht können auch Studenten Konzepte für den Bezirk als Projektarbeiten entwickeln“, gibt Dietrich Haaf ein anderes Beispiel. Klar sei: Die Ergebnisse dürften nach dem 12. Januar keinesfalls verhallen.