Eine Fahne des Landes Brandenburg vor einem AfD-Plakat. Foto: dpa

In Brandenburg sorgt ein Kreisvorsitzender der AfD für Wirbel. Der Mann aus der Uckermark soll am Zigarettenschmuggel mitgewirkt haben. Doch die Parteiführung will ihn nicht nur deshalb loswerden.

Neuruppin - Ein Brandenburger AfD-Politiker steht im Verdacht, Zigarettenschmuggel im großen Stil organisiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin bestätigte einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“. Die Zigaretten seien ins westeuropäische Ausland geschmuggelt worden, sagte Oberstaatsanwalt Detlef Hommes. Weitere Einzelheiten wollte er mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht nennen.

Der Verdächtige, der Kreisvorsitzende der AfD in der Uckermark, Jan-Ulrich Weiß, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Laut dem „Focus“-Bericht soll Weiß einen illegalen Transport von drei Millionen Zigaretten nach England organisiert haben. Bei dem Ermittlungsverfahren gehe es um den Verdacht der Steuerhinterziehung in Höhe von einer halben Million Euro. Der ertappte Kurierfahrer habe im Verhör beteuert, dass Weiß der Auftraggeber der Schmuggeltour gewesen sein soll.

Weiß ist in der eigenen Partei seit längerem höchst umstritten. Brandenburgs AfD-Chef Alexander Gauland hatte versucht, den 41-Jährigen aus der Partei auszuschließen, weil dieser im Herbst 2014 im Internet eine antisemitische Karikatur veröffentlicht hatte. Damit war Gauland jedoch bis zum Bundesschiedsgericht gescheitert. Die Staatsanwaltschaft Cottbus erließ einen Strafbefehl gegen Weiß in Höhe von 5000 Euro wegen Volksverhetzung.